MV(E)P: Die 15 besten Kurzformate 2016

von am 3. Januar 2017 in Featured, Jahrescharts 2016

MV(E)P: Die 15 besten Kurzformate 2016

Abseits der regulären Studioalben gab es 2016 auch wieder einige herausragende Kurzformate. Ohne Reihung sollen auf besondere Schmankerl rückblickend noch einmal hingewiesen werden: Unsere 15 Most Valuable Extended Plays des Jahres – Split-EPs außen vor.

Honorable Mentions | MV(E)P  | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |

abest-lastAbest – Last

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Zwei Jahre sind seit dem großartigen Asylum vergangen, Zeit also für einen neuerlichen Ausflug in die finstere Welt von Abest. Immer noch suhlt sich die Band aus Göttingen in einem schwer verdaulichen Morast aus Black Metal, Postrock, Ambient und Hardcore – auf den 20 Minuten von Last abermals vermengt hinter einer beklemmend dichten Soundarbeit und Atmosphäre. Freunde von Kombos wie Phantom Winter oder UNRU fühlen sich dort sicher wohl.

Celestial Grave - Burial Ground TranceCelestial Grave – Burial Ground Trance

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Iron Bonehead beweisen einmal mehr den richtigen Riecher und holen sich mit Celestial Grave eine der heißesten Aktien des Black Metal an Bord. Dabei heißen die Grundpfeiler auf Burial Ground Trance vor allem Traditionsbewusstsein und enorm stimmungsvolle Atmosphäre Arbeit ohne Ende. Unbedingt auf dem Radar behalten!

Crush - Damaged GoodsCrush – Damaged Goods

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Das Quintett Crush um und aus Graz lässt sich mit seinem Debütalbum geduldig alle Zeit der Welt. Das passt durchaus so – an den zwei wunderbaren Showgaze/Dreampop-Schönheiten dieser elegant-kratzbürstig in den Sonnenschein treibenden EP kann man sich schließlich ohnedies nicht satt hören. Trotzdem vormerken: Da dürfte 2017 großes auf uns zukommen!

g-l-o-s-s-trans-day-of-revengeG.L.O.S.S. – TRANS DAY OF REVENGE

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G.L.O.S.S verabschieden sich mit einer bewundernswerten Konsequenz: an der Schwelle zum Durchbruch zieht die fünf angepissten Girls den Stecker und liefern als finales Statement bedingungslose Punkrock-Knaller, räudig as fuck und aus dem Stoff, aus dem Legenden sich bilden. Its better to burn out, than to fade away. Man wird G.L.O.S.S als Geheimtipp hinter vorgehaltener Hand in guter Erinnerung behalten.

carly-rae-jepsen-emotion-side-bCarly Rae Jepsen – Emotion: Side B

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Wie guter, massentauglicher Pop geht, das weiß Carly Rae Jepsen einfach – selbst wenn es sich nur um Material handelt, dass es nicht auf ihr drittes Studioalbum Emotion geschafft hat. Was dann irgendwo für sich spricht. Alleine Body Language oder Higher sind schließlich so unfassbare Radiohits, für die andere Sternchen töten würden. Das restliche Material hier ist zudem kaum schwächer. Sogar die Ausschussware unterstreicht also: Die Kanadierin ist in ihrem Metier aktuell unerreichbar auf dem Zenit.

Majical Cloudz - Wait & SeeMajical Cloudz – Wait & See

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Devon Welsh und Matthew Otto gehen getrennte Wege, hinterlassen als letzte Fußnote ihrer melancholischen Synthiepop-Perfektion aber noch eine versöhnliche Fünf-Song EP, die mit bittersüß-melancholischem Minimalismus noch einmal alle Tugenden von Majical Cloudz vorführt. Vor allem aber eben auch unterstreicht: Die Lücke, die das Duo hinterlässt, wird niemand füllen können. Der finale Herzschmerz.

Massive Attack - Ritual SpiritMassive Attack – Ritual Spirit

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Was hier wohl am meisten Aufmerksamkeit provoziert? Die Tatsache, dass man für das Video zu Voodoo in my Blood mit Rosamend Pike Hollywood-Glanz auffahren konnte, oder dass Massive Attack seit 1994 tatsächlich wieder gemeinsame Sache mit Tricky machen? Weder noch: es sind die vier Songs von Ritual Spirit, die auch dank dem Input der Gästeliste um Young Fathers, Roots Manuva und Azekel zum Besten gehören, was die Trip Hop Institution seit vielen Jahren veröffentlicht hat. Nachfolgende Singles konnten übrigens in allen angeführten Punkten mithalten.

naps-the-most-beautiful-place-on-earthNaps – The Most Beautiful Place on Earth is the Moon

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Wahlweise alleine (nach Name Your Price-Prinzip) oder gemeinsam mit ihren Kumpels von Yikes hat das Quartett aus Tallahassee, Florida über den erstaunlichen Zeitraum von 2 Jahren ein paar Lo-Fi Kleinode eingespielt, die den Hang zur großen Melodie mit kleiner Geste und viel Understatement zelebrieren. Dass Yikes am anderen Ende Pavement covern, ist da nur schlüssig – etwas besser ist dennoch die Hällfte von der sympathischen Nischensensation Naps geworden.

nine-inch-nails-not-the-actual-eventsNine Inch Nails – Not the Actual Events

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Trent Reznor scheucht seine Nine Inch Nails auf der sprunghaften Überraschungsmoment-EP Not the Actual Events durch nahezu alle Bandphasen, sprunghaft und selbstreferenteill – und hält die Dinge damit spannender als auf dem auch schon wieder drei Jahre alten Hesitation Marks. Die tatsächlichen „Actual Events“ können nach diesem stimmungsvollen Ausblick kaum früh genug kommen.

Pallbearer - Fear and FuryPallbearer – Fear and  Fury

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Gäbe es in dieser Liste eine Reihung: Pallbearer würden (mal wieder) an der Spitze thronen. Denn wenn die Neuaufnahme des Fanlieblings von Fear and Fury in Begleitung zweier Coversongs von Black Sabbath bzw. Type O Negative etwas unterstreichen, dann dass einfach niemand sonst heroischen Doom majestätischer hinbekommt als das Quartett aus Little Rock.

serpentwithfeet-blistersSerpentwithfeet – Blisters

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Der New Yorker Josiah Wise hat nicht nur ein Pentagram ins Gesicht tätowiert, sondern arbeitet mit Unterstützung von Soundmagier The Haxan Cloak auch dramatisch daran, seine eigene queere Form von Gospelmusik zu digitalisieren. Das klingt auf dem prätentiösen Gefühlskino Blisters schon einmal so, als hätte sich AHNONI mit James Blake eingelassen. Also großartig.

sheer-mag-sheer-mag-iiiSheer Mag – III

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Sheer Mag toben sich auch auf ihrer dritten nummerierten 7″ mit schwindelerregenden Gitarrenlinien an der Sollbruchstelle von Indierock’n’roll und entspannt den Highway entlangcruisenden Punkrock aus – immer um die wuchtige Stimme von Frontfrau Tina Halladay gezirkelt. Das ist fuzzy und lofi, aber trotz seiner niemals enden wollenden Fülle an Melodien wieder derart schmissig auf den Punkt gebracht, dass es eine wahre Freude ist. Wer die Schnittmenge aus 70s-Flair, Royal Headache, Perfect Pussy und Alabama Shakes sucht, könnte hier fündig werden.

sorority-noise-it-kindly-stopped-for-meSorority Noise – It Kindly Stopped for Me

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Knapp ein Jahr nach Joy, Departed leisten die vier Emorocker aus Hartford, Connecticut auf It Kindly Stopped for Me bewegende Trauerarbeit. Die zutiefst melancholischen, erstaunlich reduziert daherkommenden Trostpflaster-Songs stehen Sorority Noise geradezu herzerwärmend, ohne die Verbindung zur emotionalen Handkante zu kippen.

spirit-adrift-behind-beyondSpirit Adrift – Behind – Beyond

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An sich kutschiert Nathan Raleigh Garrett Kollegen wie Pallbearer oder die Senkrechtstarter von Khemmis auf Tour durch die Gegend. Daneben findet er aber sie Zeit auch selbst und in Eigenregie seine eigene Version von klassischen Doom-Schönheiten einzuspielen. Auf dieser ersten EP sogar mit noch mehr Raum als auf dem kaum schwächeren Albumdebüt Chained to Oblivion wenige Monate später.

vince-staples-prima-donnaVince Staples – Prima Donna

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Vince Staples macht auf seiner zweiten EP weiter, wo er im vergangenen Jahr mit Summertime ’06 ein Genre-Highlight abgeliefert hat: Bei intensiven, dicht gestrickten Conscious-Rap der Extraklasse. Nur die Hitdichte hat er – gemeinsam mit  Gästen wie A$AP Rocky und Produzent James Blake – für Prima Donna noch einmal deutlich nach oben korrigiert. Ein Rohdiamant verwandelt sich immer mehr zum früh formvollendeten Meister.

Honorable Mentions | MV(E)P  | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |

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