Zach Bryan – Blue Jean Baby
Ein neues Album samt einer weiteren EP sollen „Ende des Jahres“ kommen. Schon jetzt gibt es mit Blue Jean Baby aber eine neue (in Fankreisen lange erwartete) Single von Zach Bryan.
Damit feiert der 28 jährige den Einzug seiner Philadelphia Eagles gegen das Team von Taylor Swifts Boyfriend in den Superbowl – will damit aber eigentlich keine zu großen Erwartungen schüren: „Blue jean baby was a demo turned into a half song that people have been asking for for a long time. Praying no one expects anything more than that out of it.”
Ein eher schwieriger Wunsch: tatsächlich geistert die Nummer nämlich seit Jahren durch den IG-Kosmos von Bryan und sieht sich so vorab durchaus gravierenden Erwartungshaltungen ausgesetzt.
Was aber mit jedem Durchgang besser passt, auch wenn die die grundlegende Idee der melancholischen Upbeat-Nummer keine wirklich befriedigende Auflösung erfahren hat.
Die 132 Sekunden bauen mit absolut typischen Bryan-Melodien, -Harmonienfolgen und -Texten („American girls love goodbyes/ And I’ve been gettin’ by on pinin’ for it/ I need to rest my eyes/ It’s a long way home and it’s four in the mornin’.“) auf eine vertraute Formelhaftigkeit auf, stecken die gefühlte Variation von Bekanntem durch rumpelnde Drums samt einer ansatzweise im Hintergrund heulenden E-Gitarre auch wieder weit genug in einen individuellen Kontext, so dass der ungeschliffene LoFi-Sound dem so unangestrengt und eingängig entwaffnendem, charmant skizzenhaften Songwriting einmal mehr das gewisse Etwas verleiht. Blue Jean Baby ist nicht der erhoffte Übersong in Deep Satin-Höhen, aber ein solider Ohrwurm und potentieller Deep Cut-Lieblingssong.
Damit hält Bryan mit Blue Jean Baby das Niveau seiner beiden tollen, im Breakup-Blitzlicht unverdient untergegangenen beiden Singles This World’s A Giant und High Road und lässt die Release-Lust auch nach 24 nicht abbrechen, während Rattlesnake in den Startlöchern steht und Matthew McConaugheys Gastspiel in Nine Ball wohl nicht ohne Konsequenz bleiben soll.
Neben derart fix in Aussicht gestellten Veröffentlichungen gilt natürlich auch abzuwarten, was der 10. Februar für den Birds-Fan bringt – bzw. im weiteren Schluss eventuell ja auch für den geneigten Bryan-Anhänger.
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