Your Old Droog – Yodney Dangerfield
Die Grenzen zwischen potentiellem Stand Up-Act und humoristischem MC verschwimmen auf Yodney Dangerfield, doch die Formkurve von Your Old Droog steigt nach dem enttäuschenden Yod Stewart wieder.
Und das, obwohl sich in einer anhaltenden Phase der immensen Produktivität nicht wegdiskutieren lässt, dass die Diskografie von Dmitry Kutsenko durch den „Kennt-man-einen-Track-kennt-
Aber das aus der Ukraine nach Brooklyn übersiedelte Nas-Soundalike kann halt zum einen auch einfach, was es tut, haut wieder zahlreiche catchy Bars und markante Punchlines hinaus, während die Beats und Produktionen einfach sitzen, Spaß machen und smooth im East Coast Boom Bap reüssierend runtergehen wie Öl.
(Das als Live-Version bereits bekannte) The Unknown Comic gibt als erste von zwei Wino Willy-Arbeiten mit jazzigen Drums und wummernder Bass-Loop die Richtung des Albums vor – The Simpsons als zweite steht im psychedelischen Lavalampen-Licht einer sinistren Sepia-Lounge für die humoristische Schlagseite der in EP-Länge daherkommenden Platte durchaus ebenfalls exemplarisch, wenn alles auf das groteske, so herrlich ungelenke Gastspiel von Das Racist-Mann Heems hinausläuft. Im von J-Es in Szene gesetzten The Hand of YOD bestimmt ein klimperndes Piano das Bild, eine relaxte Gitarre schaut ebenfalls im dröhnenden Spektrum vorbei.
Noch prägnanter kommen die Saiten aber in 50K or Brunch daher, wenn das Geplänkel auf Chipmunk Soul mit klassischer Attitüde trifft und einmal mehr bewiesen ist, dass YOD und Nicholas Craven einfach perfekt harmonieren. Die Earl Sweatshirt als Earl Cardigan-Pointe? So flach und schlecht, dass sie schon wieder richtig geil ist. Und zudem besser als die immer wieder etwaiges Namedropping konterkarierenden „Who?“-Adlips.
The Man on the Moon holt im Wu Tang-Modus mit fiebrig sedierten Streichern sogar Jonwayne nach einer gefühlten Ewigkeit aus den Exerzitien zurück, während The Tonight Show (gebastelt von Lee Scott) funky abgedämpft orgelnd eher andeutet, wie gut die Nummer sein könnte, und Triple Lindy oldschoolig subkutan kurbelnd ein latentes Industrial-Flair hat, aber abseits der Ästhetik unscheinbar bleibt. Trotzdem schließen Droog, Wino Willy and Sadhu Gold den Kreis der Platte damit schon sehr stimmig – Yodney Dangerfield ist eben eine ziemlich runde Sache in der Komfortzone geworden.
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