Your Old Droog – YOD Wave
Auch wenn die Grenzen zu seinen konzeptionellen Langspielern seit einiger Zeit gefühlt verschwimmen, bleibt Your Old Droog so produktiv wie hochqualitativ. Mehr noch: YOD Wave gehört zu seinen bisher besten Platten.
Was freilich am smarten Wortwitz und Charisma des 33 jährigen Rapperes liegt, aber auch damit zu tun hat, dass der kongeniale Produzent und Beat-Lieferant Nicholas Craven dem in Brooklyn lebenden Ukrainer mit der stimmlichen Nas-Nähe jede der insgesamt 19 Minuten (oder sieben versammelten Tracks) hier absolut nahtlos auf den Leib maßgeschneidert hat: die East Coast-Leichtigkeiten bilden einen natürlichen, unangestrengten Nährboden, fühlen sich so geschmeidig an, als würde man sie insgeheim schon ewig kennen, und machen es mit aufgeräumter Prägnanz hinfällig, dass YOD Wave genau genommen mehr als alles andere eine typische Ergänzung für den Your Old Droog-Kanon darstellt: Griffiger und mehr Instant-Ohrwürmer lieferte Dmitry Kutsenko bisher selten.
Das entspannte Fela Kruti legt sich gefühlvoll auf eine unaufgeregte Klavier-Linie und Scooby Snacks ist noch souliger am Boom Bap geschult ein astreiner Hit – aber nur kurz blinzeln und man verpasst die nicht mehr aus dem Schädel wollende Hook von Mach-Hommy. .500 hat das Zeug zum hausinternen Klassiker, wie sich die prägnante Simplizität der Nummern anachronistisch von verträumten Streichern treiben lässt, und eine starke Zeile an die andere heftet.
Purple Rain Freestyle (Game, Blouses) orgelt zum Oldschool und Lost Love lehnt sich im Chipmunk Soul in eine orchestral-nostalgische Romantik, bevor Body Right, Mind Right als zweites der beiden Tha God Fahim-Features am Piano ausklingt. Black n Red Huaraches rekelt sich dagegen davor noch diffus am 70s Plüschsofa zum Rollenspiel und ist an sich die unrundeste Nummer eine All Killer, No Filler-Platte – der man höchstens den Faktor vorwerfen kann, dass die erste Hälfte von YOD Wave den zweiten Part doch merklich aussticht. Die (zu knackige) Kürze der Veröffentlichung wird dagegen vielleicht bald relativ erscheinen – YOD Stewart (WAS! FÜR! EIN! TITEL!) wartet schließlich bereits in der Pipeline.
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