Yaima Cat & Simón Campusano – Pétalos
Die chilenischen Kumpels Yaima Cat und Simón Campusano schieben mit der Single Pétalos einen sehr gelungenen Nachsatz zur noch feineren Koop-EP Cinco Relieves aus dem Vorjahr hintendrein.
Über dreieinhalb Minuten überzeugt diese Konstellation neuerlich, obwohl diesmal ein zu simpel gehaltener Uff-Zack-Beat relativ reizlos und mehrschichtige Rafinesse vermissen lassend zu einer neopsychedelisch schimmernden Singer-Songwriter-Entspannung im verträumten Pop-Modus pumpt, um als verträumter Pop an Yacht-Szenarien und den kommenden Sommer denken zu lassen.
Später schiebt sich ein funky Bass weiter nach vorne, während sich Pétalos entlang warmer Synthies so eingängig wie unverbindlich plätschernd treiben lässt, ebenso nett wie auf unscheinbare Weise gepflegt nebenher begleitend eine latente Eskapismus-Atmosphäre kreiert, die im Sonnenschein sicher noch besser funktionieren wird als jetzt, in den kalten Tagen des Jahres.
Die Sehnsucht, mit der Yaima Cat und (der nach Sobre Habitar La Depresión Intermedia sein Händchen für nonchalante Melodien unterstreichende) Simón Campusano mittels minimalistischer Methoden und einer kaum nach High-End-Equipment schreienden Inszenierung mit viel Gefühl ihre Limitierungen beinahe als Stärken einsetzen, spricht dabei für sich – kann aber nichts ganz kaschieren, dass Pétalos auf sich alleine gestellt an der rhythmischen Einfachheit schon mit mittelfristiger Perspektive eher krankt, als daraus eine ökonomische Funktionalität zu kreieren. Im Gespann mit Konrast erzeugenden Pop-Stücken zündet die Single insofern besser.
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