Yaelokre – Songs of Origin
Yaelokre strauchelt hinter den Kulissen ob des Erfolgs eines sich verselbständigt habenden Hypes, kann aber auch mit Songs of Origin, zwei neuerlichen Appetithappen-Ausflügen nach Meadowlark, überzeugen.
My Farewells to the Fields beginnt wie der von einem Kinderlied geprägte Soundtrack eines Fantasy-Streifen, der wundersame Wesen in alter Zeit ätherisch hauchend beobachtet, lässt den Gesang zwischen dem Rahmen oszillieren: der Medieval Chamber Folk beschwört mit etwas zu theatralisch gestikulierendem Pathos dramatisch, als mystische Ouvertüre.
Nur ist es nicht die Absicht der beiden hier aufgefahrenen Songs of Origin, dieses Ausgangsszenario auch zu lösen.
Stattdessen funktioniert das folgende Bird Cage Blue and Yellow gar wie die nächste Einleitung in den von Yaelokre, wandert in fantasievoller Neugier und verdichtet vor allem die fast musicalhafte Bildsprache und Stimmung rund um eine Song-Miniatur, doch zieht Mastermind Ósk einfach wieder den Stecker.
Das ist für sich genommen nur unwesentlich schwächer als das Material auf Hayfields. Der individuelle Charakter des Projekts wird sogar durch den forcierten Einsatz der Mehrsprachigkeit forciert, während das Songwriting seine konventionelle Ader mit der ungeschliffenen Inszenierung konterkariert und vorhersehbare Strukturen aufbricht. Doch wo die EP mit Harpy Hare aufzeigen konnte und zudem als Ganzes einen runden Fluss hatte, wirken die Songs of Origin wie Teaser einer Prologue-Suite, die für sich alleine stehend nirgendwohin führen.
Vielleicht machen diese Puzzle-Stücke aber letztendlich ja mit dem Blick auf das Gesamtwerk rückwirkend schlüssigeren Sinn. Bis dahin lässt sich die Yaelokre-Anhängerschaft aber zumindest offenbar nicht davon abhalten, die fünf Minuten hier wie schon das erste Kurzformat mit geradezu religiösem Eifer zu interpretieren (bzw. umzudeuten), während der musikalische Aspekt der Spielweise subjektiv weiterhin faszinierend genug an der Angel hält.
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