Wolf Parade – Against the Day
Machen Wolf Parade sich etwa etwa bereits für ihr fünftes Studioalbum warm? Das überraschend synthielastige Against the Day brächte jedenfalls unvermittelt auf Betriebstemperatur – ohne deswegen aber gleich in Euphorie zu versetzen.
Für ihr Comebackalbum Cry Cry Cry hatte sich die Allstarband um Dan Boeckner und Spencer Krug ja 2016 noch mit der ausführlicheren EP 4 in Position gebracht – obwohl das erste (und auch gute) Studiowerk der Indierocker seit über einem halben Jahrzehnt daraufhin gefühltermaßen noch schneller wieder aus den Gedanken verschwunden war, als dessen beide Vorgänger, ihres Zeichens eklatant im Schatten des überragenden Debütalbums Apologies to Queen Mary stehend.
Against the Day tut nun vieles, um sich zwingender festzusetzen als das Material von Cry Cry Cry und versucht es über den möglichst direkten Weg: Wolf Parade haben hier einen kleinen Szene-Hit geschrieben, dessen eingängige Melodie aber trotzdem nur halb so catchy ist wie die erstaunlich dominante Synth-Linie des in hemmungsloser 80er-Ästhetik tänzelnden Songs. Dass diese schon sehr simpel und offensichtlich agiert, könnte sich jedoch auf lange Sicht als schwierig erweisen: Zu entdecken gibt es da nach dem zweiten Durchgang bereits nichts mehr und die emotionale Überwältigung fehlt zudem vollends.
Doch Against the Day hat das Momentum auf seiner Seite und demonstriert ordentlich retrofuturistischen Wave-Wind für das schon zuletzt so straight ausgerichtete Songwriting der Band – die wahlweise vier bzw. fünf Minuten machen schlichtweg unkomplizierten Spaß. Das Interesse auf Album Nummer 5 wäre damit jedenfalls erfolgreich geweckt.
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