William Elliott Whitmore – Silently, the Mind Breaks

von am 6. März 2024 in Album

William Elliott Whitmore – Silently, the Mind Breaks

Eine schwache Platte ist William Elliott Whitmore auch mit Silently, the Mind Breaks nicht gelungen. Essentiell für seine Diskografie ist das neunte Studioalbum des Amerikaner dadurch aber noch nicht.

Dass die besten Alben des Mannes aus Montrose mittlerweile schon in deutlicher Distanz im Rückspiegel liegen, ist angesichts der Tatsache, wie sehr die Musik von Whitmore immer schon aus der Zeit fiel, freilich grundlegend ziemlich relativ zu verstehen. Doch kommt Silently, the Mind Breaks bei aller grundlegenden Liebe für die archaische Singer-Songwriter-Kunst mit staubigem Western-Ambiente nicht über den Status als leicht überdurchschnittlicher Standard hinaus, der mit 10 Songs in 32 Minuten zumindest angenehm kurzweilig seine Arbeit verrichtet.
In Be Still genügen eine immer noch und immer wieder tolle Stimme, ein Banjo sowie ein subtiles Pochen der Bassdrum, um eine feierlich morbide Stimmung zu erzeugen, was auch für I Can Relate gilt, nur in bedächtiger. Has To Be That Way variiert die Ausrichtung mit beschwingt folkrockiger Gitarre ein wenig um, ist gefällig, aber nicht zwingend, plätschert symptomatisch atmosphärisch, aber kompositorisch auch belanglos dahin: das alles hat man von Whitmore einfach schon eindringlicher gehört. Dafür klingt er mittlerweile beinahe mühelos unprätentiös.

Im unspektakulären Highlight Darkness Comes poltert der Pritschenwagen sanft und kontemplativ über die Prärie, in seiner Ausdauer durchaus fesselnd und imaginativ, während die muntere Bluegrass-Reduktion Break Even länger dauert, als es unbedingt amüsant ist. Das schmissige, aber eben auch schnell wieder vergessene Adaptation And Survival pocht nonchalant am weichen Lagerfeuer stampfend und lässt stimmlich an Jack Black denken. Bunker Built For Two wartet im Duett mit Nicole Upchurch im saloppen Survival-Modus auf die Apokalypse, derweil Dance With Me als sparsamer Acoustic Rock ein bisschen schroffer angelegt ist und durch das minimalistische Gitarren-Geplänkel What for Luft bekommt, bevor das versöhnliche A Golden Door To An Empty Place gemächlich und gemütlich in Harmonie einfach zu unverbindlich bleibt: das Songwriting ist solide, die Performance gut, doch das Ergebnis unter dem Strich doch ziemlich unterwältigend.
Wirklich etwas falsch macht Whitmore also einfach nicht, doch gelingt ihm diesmal einfach (schon wieder) kein essentielles Puzzleteil seiner Karriere (mehr): wo die besten Stücke des 45 jährigen dereinst mit Haut und Haaren fressen konnten und so lebenserfahren klangen, dass man Angst bekam, ist das alles auf dem milden, betont unspektakulären Silently, the Mind Breaks niemals eine Option (wenngleich stets die mitschwingende Ahnung bleibt, dass sich da mit einem Plus an Reibung mehr aus dem Material herauskitzeln hätte lassen).

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