When Knives Go Skyward – Secret EP
Ein veritabler Ausblick darauf, was hinter dem Horizont von A Thousand Miles Of Rope noch hätte passieren können: When Knives Go Skyward schließen mit der Secret EP ihre digitale Archivsichtung ab fort.
2008 war die Geschichte der Band von Chad Kapper und Joshua Travis praktisch schon wieder vorbei, bevor sie richtig begonnen hatte – doch ein paar Songs sollten When Knives Go Skyward noch abwerfen, obwohl alle Beteiligten sich bereits anderen Projekten zuzuwenden begannen: „These songs came together quickly about a year after we moved on from doing the project full time as our main band. These are one of many tracks we have secretly worked on over the years. These 3 were written together at the same time so it became its own thing. These tracks are fun and showed where our sound was going.“
Was einen schon ein wenig wehmütig machen kann – denn die Songs der Secret EP zeichen das Bild einer Band, die auch nach der Nicht-Veröffentlichung einer fertigen EP samt Album hungrig ihren Biss behalten haben.
Mission: VIRUS shreddert mit fetter, fast plastikhafter Produktion (die Drums sind etwa zu klinisch, wenngleich sauber und kraftvoll – die Riffs und Gitarren bekommen dafür mehr Schneid) Richtung Trivium, bäumt sich als Downtempo-Kaskade auf, und dekliniert später ein markant fiependes Motiv, das fauchend zum Kraftakt angerührt wird. Capital Blowtorch ballert typisch detonierend, addiert aber tackernde Blastbeat-Impulsen mit Deathcore-Tendenzen und growlenden Backings, bevor sich die Nummer versteift und konzentriert zu einem abrupten Ende kommt.
Wooden Fangs bietet in seinem Djent-Mathcore-Strom aus Trademark-Stoizismen dann auch noch Effekte in Frontierer-Nähe und bietet sozusagen ein Bindeglied zu Orange Mathematics an, während die Band ihre brutalen Muskeln mit einer so immensen Gewalt spielen lassen, dass die pulsierenden Adern im hochroten Schädel anspannen, bis der Schaum aus dem geifernden Maul tritt. Die Knives-Jungs waren offenbar immer in einer Prime-Phase, ungeachtet der jeweilig vorherschenden Schwerpunkte im Sound.
Was uns jedenfalls auch zum Thema Zukunftsaussichten bringt: jetzt, wo die Vergangenheit von When Knives Go Skyward derart ergiebig (wenn auch nicht restlos vollständig) aufgearbeitet wurde, wären – um es sich (ohne wirklich konkrete Hinweise, weil etwaige Demo-Interaktionen der beiden Masterminds in den vergangenen Jahren ja auch in Leviathan gemündet sein könnten) zumindest mit wehmütigem Zweckoptimismus zumindest innigst zu wünschen – die Weichen ja eigentlich gestellt, um ohne Altlasten ein Comeback zu geben?!
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