Warpaint – Common Blue
Zwei Jahre nach ihrem vierten, aktuellen – und bis auf weiteres wohl auch keinen Nachfolger spendiert bekommenden – Studioalbum Radiate Like This feiern Warpaint ihren 20. Geburtstag mit der Single Common Blue.
Pünktlich zum Valentins- als Jahrestag ist Common Blue ein ganz feines Stück soften Indie-Dreampops mit einer zurückhaltenden neo-psychedelischen Ausstrahlung geworden, leicht maritim schimmernd und mit einer bittersüßen, beinahe kindlich-naiv skandierten Hookliine. Ein entspannter Beat treibt die Nummer an, der Bass rundet geerdet, die Gitarren relaxen verträumt, die Vocals dösen in weicher Lieblichkeit und vage, fast tropikale Synth-Texturen üben sich in Subtilität, wo Gesangsharmonien und Groove sich umschmeicheln, sogar einen latenten Oldschool-Warpaint-Vibe erzeugen.
Doch das ist kein eingängiger, mit sphärischer Körperlichkeit transzendierender Eskapismus aus dem Alltag: „Isn’t it obvious/ That maybe, baby, we only have one life to live?/ I try my best to make the most of it“. Wirklich schön – gerade wenn die Strophen loslassen und sich viel Raum gönnen.
Dass die (viel zu streng limitiert aufgelegte 7“ Single von Common Blue, der die B-Seite Underneath spendiert wurde) so auf absehbare Zeit die letzte Veröffentlichung von Warpaint bleiben soll, ist natürlich schade (und beschert im Trennungsschmerz zugegeben allerdings auch die Aufrundung zwischen den Punkten in der Wertung) – aber wohl auch notwendig, wie die Band ganz zwanglos ankündigt: „We’ve a tour coming up in May, we’re going to release this song and I feel like we’re probably going to take a little bit of a break. We don’t really have anything on the books for the summer. I think Emily’s going to work on some solo endeavours – it’s kind of ambiguous. We know for the foreseeable future we will be taking some time off, but it’s not like ‘oh, we’re taking a year off or two years off or three years’. After May we know that we won’t be doing anything.”
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