Various Artists – The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes

by on 30. November 2023 in Soundtrack

Various Artists – The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes

Die Hunger Games-Reihe hat immer schon  eine illustre Runde an Indie- und Mainstream-Stars für ihre Soundtracks angezogen. Für das Prequel The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes reicht dieses Spektrum nun von Olivia Rodrigo bis Billy Strings.

Was auf den ersten Blick wie eine ziemlich krude bemühte Achse zur Maximierung der Markt-Reichweite erscheinen mag, ergibt auf den zweiten ein überraschend rundes und geschmackvoll im Dienste der Homogenität stehendes Ganzes. Produzent Dave Cobb eint das Material von The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes schließlich auf überwiegend stark reduzierte, oft nur auf Stimme und Gitarre beschränkte Appalachian Folk-, Country- und Bluegrass-Kleinode, die mit erfreulich subversiver Wirkungsweise eine einnehmend charismatische Atmosphäre entwickeln, unspektakulär und unaufdringlich tatsächlich authetisches Understatement jenseits des Blockbuster-Feuerwerks walten lassend.

Rund um zahlreiche, abseits einiger beschwörender Ausbrüche (wie im Acapella-Gesang Nothing You Can Take From Me) andächtig und ruhig von Hauptdarstellerin Rachel Zegler (gefühlvoll, manchmal vielleicht ein klein wenig zu theatralisch) vorgetragene Stücke, speisen sich die Platte dabei zum einen aus solchen Interpretationen, deren Ausgangsmaterial (offenbar) schon in den Vorgänger- (respektive chronologisch gesehen: Sequel-)Filmen eine Rolle spielten, zum anderen aus exklusiven Kompositionen.
Billy StringsCabin Song, ein gewohnt toller Standard, der alle Tugenden des Virtuosen aufzeigt, ohne zum hauseigenen Klassiker zu werden, ist dabei etwa schon länger aus Live-Sets bekannt, der Opener Can’t Catch Me Now von Olivia Rodrigo zeigt entsprechend eine zurückhaltende Seite des ehemaligen Teen-Superstars, beginnt als gezupfte Introspektive mit bittersüß murmelndem Gesang, blüht dann aber mit orchestraler Dramatik am Ende weitestgehend elegant dosiert auf.

Für weitere Highlights sorgen dazwischen (erwartungsgemäß) Molly Tuttle (Bury Me Beneath the Willow flirtet mit dem Drone und ist zurückhaltend sinfonisch), Bella White (das verletzliche Burn Me Once zeigt Haltung, kein Selbstmitleid) und Charles Wesley Goodwin (der mit Winter’s Come & Gone unterstreicht, warum er ein hemdsärmeliger Kumpel von Zach Bryan ist), weswegen die Soundtrack-Compilation The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes einen wirklich stil- und gehaltvollen Ausflug in die anisierten Genre-Gefilde einfängt.

Print article

Leave a Reply

Please complete required fields