Various Arists – OHHH, My Noggin!

von am 21. Juni 2020 in Compilation

Various Arists – OHHH, My Noggin!

DISMANTLE and Navidad Records presents “OHHH, My Noggin! – a powerviolence/grind compilation. So many songs, so little time!“. Das muß als Erklärung zu diesem Allstar-Projekt erst einmal genügen.

Ohne große Hintergrundinformationen via der Release-Plattform Bandcamp lässt sich jedoch festhalten, dass Adam Jennings als Kurator eher klotzt als kleckert, indem er ein Dutzend Mitglieder von solchen Szene-Krachern wie Cloud Rat, Tower of Rome, Eye Flys, oder Full of Hell für insgesamt acht Bands versammelt, die über ebensoviele Minuten insgesamt 15 Songs hinausprügeln: „While under lockdown here in Tokyo, I decided it was finally time to do this project inspired by East West Blast Test. Like a super duper East West Blast Test of sorts. Thanks to all my wonderful friends agreeing to take part and make some noise together. Holding hands around the gazebo in 2020.

Bea Arthur ist ein Alias von Chris Dodge, der OHHH, My Noggin! mit dem fiependen-quiekenden Feedback von Untitled#112 und dem manipuliertes Loop von Arthur Anthem einen passenden Noise-Rahmen verpasst. The Confinement (Josh Snader – drums, John Burton – guitar, bass und Josh Landes – vocals) servieren danach mit Fiore Di Pietra einen Lo-Fi-Hardcore mit dramatisch-heiser gebrüllten Vocals und einer kaum zu bändigenden Melodie, Excel knüppelt ebendort noch schneller weiter – hat aber in wenigen Sekunden sogar Zeit, seine Riffs neu zu justieren. Stark!
Stomach Wounds (Andres Wade – drums, vocals und Aaron Nicols – guitar) stolpernd atonal grunzend zum Grindcore (Town to Town), wahlweise auch in unter elf Sekunden (Screaming Skull). Dagegen wirkt The Sticky geradezu fett konstatiert als doominge Riffwalze, obgleich Rift (John Burton – vocals, Rorik Brooks – guitar und Billy Sikora – drums) hinten raus doch noch mit Kerosin-Einspritzung explodieren.

Am eindrucksvollsten gerät aber jene Phase der Compilation, wenn erst Pine Barrens (Rorik Brooks – guitar, Pat Forrest – drums und Dylan Walker – vocals) randalieren – Brimstone nimmt sich merklich Zeit um sein Motiv und eine Stimmung über Ein düsteres Riff zu installieren und setzt sich dann bedächtig in Bewegung, bevor Cell seinen Batzen Nihilismus immer wieder revidiert – und dann Conflicto (Aaron Nichols – vocals, Andres Wade – bass und Billy Sikora – drums) dumpf scheppernd und schnepfenden (Inserted With sowie Surgery) einen Bogen um grandios dissonante Attacken (Vomitable und Wrong Casket) spannen.

Der Rest liefert ab. Asteroid’s Apocalypse (John Burton – bass, Pat Forrest – drums, Andres Wade – guitar sowie Josh Snader – vocals) hämmern Breached Hull abgedämpft finster grummelnd zu psychedelisch wabbernden Vocals und einem grungigen Vibe, C.R.E.A.T.U.R.E.E.. (Kenny Sanderson – noise, Josh Snader – guitar und Billy Sikora – drums) schieben Untitled Songs erst disharmonisch schleppend und brettern dann ballernd los, der Sound ersäuft fast in Rückkoppelungen.
Das ergibt ein Sammelsurium an Konstellationen und Appetithappen, die allesamt Potential zeigen, ohne bereits wirklich in Schnappatmung zu versetzen. Fortsetzung erwünscht!

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