Unto Others – Strength II …Deep Cuts
Unto Others spendieren den Appendix Strength II ….Deep Cuts – also „6 previously unreleased tracks recorded during the “Strength” sessions (June 2020 – April 2021) w/ Arthur Rizk in Philadelphia, PA.“
Band-Boss Gabriel Franco über die Platte, die bisher nur als Record Store Day-Release zu haben war, nun in physisch limitierter Auflage und digital aber auch der breiten Masse zugänglich gemacht wird: „We wanted to do a double LP with Strength back in 2021, considering we had like 25 demos when we first met up with Arthur. However, the label made us whittle is down to fit on a standard LP. So we had to make the tough decision to cut a few songs we really liked. These were by no means “duds”, in my opinion they hold their weight with the rest of the songs on Strength. We just had to make the most cohesive record we could. In the end I think these songs will shine better this way and I’m glad to finally have them out.”
Zumindest die unersättliche Riege loyaler Unto Others-Anhänger dürfte ebenso froh über die Veröffentlichung von Strenght II ….Deep Cuts sein, obgleich selbst diese den aufgefahrenen 23 Minuten keine restlos essentielle Substanz bescheinigen dürfte.
Immerhin halten die vier B-Seiten und zwei (latent willkürlich angehängt wirkenden) Demo-Nummern (von Change of Heart und When The Hammer Strikes) zwar das Niveau von Strenght grundlegend schon halbwegs, sind als als typisierte Standards catchy, aber flüchtig und im Grunde eben einmal mehr nur „mehr vom selben“ – und wären dann im Albumkontext doch eher auf der an sich überschaubaren Seite der unspektakulären Füller angesiedelt gewesen.
Gleich Sailing In The Darkness ist ein flott an Fahrt aufnehmender, straighter Trademark-Song mit pathetischer Goth-Patina und ausschmückenden Smiths-Gitarren sowie einer theatralisch in das dürftige Solo entlassenden Bridge, bevor die anschließenden Stimmungsmacher im Hintergrund („Give it to me one last time!“) unfreiwillig komisch wirken. In The Fire Of Youth erweist sich die tropikal tänzelnde Urlaubsstimmung des Intros leider ebenso als falsche Fährte wie die Hardrock-Grundierung vor dem zügigen, rundum überzeugenden Business as Usual, derweil zur Mitte der Platte Potential verschenkt wird: Over Western Shores ist grundsolider Iron Maiden-Worship mit tollen Bass-Akzenten, aber auch einem ein bisschen zu trägen Refrain, der das gesamte Gebilde nicht zum zwingenden Punkt finden lässt und so nicht ganz zur anvisierten Hymne wird, derweil der 80s Classic Rock-Vibe im Scorpions-Cover Passion Rules The Game Unto Others fein steht, doch in dieser Aufarbeitung letztendlich wenig erinnerungswürdiges hängen bleibt – außer der Erkenntnis, dass Franco es einmal mehr mit den Stimmeffekten übertreibt und das Original unerreichbar bleibt.
Insofern ist Strenght II ….Deep Cuts in Summe dann zwar keine redundante Ausschussware – aber doch nur routiniertes Material. Was angesichts der Klasse der Band aber durchaus okay geht. (Wertungstechnisch sogar knapp mehr als das – die eigene Atmosphäre von Unto Others sorgt für die Aufrundung zwischen den Punkten).
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