Ulver – Russian Doll

von am 17. Februar 2020 in Single

Ulver – Russian Doll

Last fall – while working on some new music – we got this simple idea for a video, which kind of started as a sort of in-joke. But this video is no joke!“ Nein, wirklich nicht: Ulver haben mit Russian Doll einen neuen Synthwave-Ohrwurm.

Die Norweger bedanken sich bei Regisseur Marek Steven und seiner Crew, die Choreographin Annija Raibekaze im Oldschool-BergtattUlver-Shirt und Coil-Jacke als feine Analogie durch dystopische Beton-Dschungel tanzen lassen und raten: „We hope you enjoy the sound and movement.
Das tut man vor allem, wenn man 2017 an The Assassination of Julius Caesar sowie dessen Appendix Sic Transit Gloria Mundi einen Narren gefressen hatte, denn Russian Doll macht exakt bei den dortigen Gepflogenheiten. Die Ruhelosen wollen sich deswegen aber nicht als sesshaft gewordene verorten lassen: „Although this is pop music in our heads, the images and connotations in the lyrics are probably far away from what one usually associates with this genre.

Und weiter zum Konzept: „It actually began with some images and memories from the movie Lilja 4 ever by Lukas Moodysson; a dark and disillusioning film about human trafficking in the Baltic. “Russian Doll” refers to the babushka, we began to think about this figure in the extension of Lilja 4ever and Eastern Europe. The doll became an object, an object of desire, which we mixed with mise-en-abyme – a composition technique that places pictures, or stories for that matter, inside each other. In this context we see it as a kind of vicious circle, unfolding inwards.
Die Adaption im Songwriting ist jedoch auch Interpretationssache, wenn Russian Doll ein weiterer grandioser Synthpop-Standard aus der Depeche Mode-Schule für hochbegabte Quereinsteiger ist, irgendwo zwischen gemäßigte Carpenter Brut und unaufgeregte Gunship.

Ein flotter Beat packt da elegante Synthis, bindet ein paar Streicher samt dramatisch ausholendem Piano in die Texturen, intoniert die sofort zugängliche Melodie von dem für diese Gefilde geborenen Krystoffer Rygg mit „Ha-eart“ und gehauchtem „Tsch-ka!„, entwickelt mit verdammt viel Kurzweiligkeit einen enorm unterhaltsamen Ohrwurm, der sich höchstens den Vorwurf gefallen lassen muß, dass Ulver derartiges Material schon noch besser und erschöpfender hinbekommen haben. Russian Doll funktioniert als Single auf sich gestellt nichtsdestotrotz hervorragend und intensiviert die bei dieser Band ohnedies stets herrschende Lust auf „more to come„.
Wer das an sich nur digital veröffentlichte Stück allerdings auch physisch im Regal stehen haben will muß schnell sein: 1000 CDs werden den nächsten ebensovielen Bestellungen im hauseigenen Store von House of Mythology beigepackt.


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