Two Minutes To Late Night – Songs from the Internet

von am 7. August 2021 in EP

Two Minutes To Late Night – Songs from the Internet

Songs from the Internet, oder: Jordan „Gwarsenio Hall“ Olds covert mit Ben Koller (Converge etc.), Stephen Brodsky (Cave In, Mutoid Man, etc.), Sascha Dunable (Intronaut) und Mlny Parsonz (Royal Thunder) Keshas Bastards, Ace Of Spades von Motörhead sowie Believe von Cher.

Die Two Minutes to Late Night-Stammcrew (hier ohne Bassist Nick) im Verbund mit Parsonz ist eine traumhafte Kombination, das weiß man allerspätestens seit Wrecking Ball. Nun gibt es endlich auch die restlichen Songs, die Olds und seine Gang der Sängerin als Steilvorlage ausgelegt haben im Zuge des wieder aufgenommenen Bandcamp Fridays  – als Download-Option unter dem Songs from the Internet-Banner, hübsch samt einem aus dem Nichts kommenden, sich irritierenderweise vor Hatebreed verneigenden Artwork.
Das überragende Bastards wird dahinter zu einem Lemmy-würdigen Metal-Monstrum mit ordentlich Dampf, kraftvoller Riffgewalt, einem röhrenden Refrain und ausfransendem Finale: Was für eine Performance und supertighte Spielfreude!
Dass die restliche EP diesen Bogen mit konstantem Spannungsbogen und klarer Linie fortsetzt, den Schwung atemlos mitnimmt, macht die Sache noch besser.

Auch wenn der Aha-Effekt im praktisch nahtlos übernehmenden Ace of Spades durch eine ziemlich wertkonservative Interpretation gering ist, macht das effektive Ergebnis auf der Überholspur-Hatz vor allem dank Parsonz einfach Spaß – gerade auch, wenn der Baker Street-Solo-Anhalter in der Mitte ein Grinsen ins Gesicht zaubert.
Was so noch mehr für Believe gilt. Der Autotune-Pop-Evergreen ist gewissermaßen der Scenestealer der EP und gewinnt als epische Rock-Version unmittelbar, wenn der Klamauk der arschtretenden Kompromisslosigkeit zu keiner Sekunde im Weg steht. Einziger Schönheitsfehler: Als Live-Darbietung vom Psycho Vegas 2019 hat die Nummer nicht ganz die wuchtige Aufnahmequalität einer Studioversion zu bieten. Dafür gibt es mit der Homerecording-Demo von Gwarsenio als Bonus die herrlich stampfenden, polternden und galoppierenden, keifenden, growlenden und theatralisch gestikulierenden Ursprünge des Covers.

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