Two Minutes to Late Night – Covers Vol. 9
Two Minutes to Late Night hat auf Covers Vol. 9 Allstar-Verneigungen vor namhaften Interpreten wie den Pixies, Toto, Bruce Springsteen oder Stan Bush auf Lager – über allem steht aber zweifellos ein durch die Untiefen der 90er plünderndes Medley.
Auf besagtem Now That’s What I Call A Metal 90’s Club Medley knüppeln sich Myrone (First Borne), Alan Cassidy (The Black Dahlia Murder), Boots (Beyoncé, Run the Jewels), Nili Brosh (Cirque du Soleil, Tony MacAlpine, Paul Gilbert und The Iron Maidens), Izzy Fontaine (Seal, Glassjaw), Alexis Krauss (Sleigh Bells), Spider One (Powerman 5000), Myke Terry (Volumes, Bury Your Dead) sowie Carina Zachary (Husbandry, Monsters on the Horizon) im proggigen Metal-Sekundentakt durch Better Off Alone (Alice Deejay), Heaven (Bryan Adams), The Rhythm of the Night (Corona), We Like To Party (The Vengaboys), L’amour toujours (Gigi D’Agostino), Blue (Eiffel 65) What Is Love (Haddaway), Everybody Everybody (Black Box) sowie Sandstorm (Darude): Das schräge Sammelsurium macht extrem viel Bock, hinterlässt vor allem über die Schlagzeugarbeit Eindruck und gehört samt Bläsern sowieso zu einer der ikonischsten Sessions aus dem Hause Two Minutes to Late Night.
Der Rest kann da zwangsläufig nicht mithalten. Tatsächlich schwächeln tut allerdings auch nur die seltsam schläfrige, harmlos und ohne packendes Momentum plätschernde Version von Dancing in the Dark, in der Thursday als Quasi-Alleinunterhalter im schimmernden Synth-Gewand keine Intensität erzeugen können.
Das restliche Programm gestaltet sich zumindest ambivalent. Der Transformers-Klassiker The Touch bewegt sich trotz des tackernden Metalcore-Anstriches von Arcee, Hot Rod, Unicron, Rumble, Shockwave und Quintesson von The Cybertronic Spree, Courtney Cox (The Iron Maidens), Chris Hornbrook (Poison the Well, Greg Puciato) sowie Stephen Brodsky (Mutoid Man, Cave In, Old Man Gloom, New Idea Society) beispielsweise zwar nicht so weit vom Ursprung entfernt und kann mit dieser Gangart natürlich nicht gegen das Original gewinnen – mit der Melange aus einem Jump-Abgang macht die Nummer aber ordentlich an Boden gut. (Besser ist eigentlich die angehängte Demo als Lofi-Aufnahme mit tackernden Blastbeats und thrashiger Glam-Attitüde).
Where is My Mind taucht dagegen mit einem punkigen Tritt auf das Screamo/Hardcore-Pedal an, Jeremy Bolm (Touché Amoré, Hesitation Wounds), Colin Young (God’s Hate, Twitching Tongues), Steve Sladkowski (Pup), Salem Vex (Bloodbather), Jon Lhaubouet (Vein.fm) feiern eine Party – und man hört, wieviel Spaß hier alle Beteiligten haben – kompakt knackig und sehr flott. Wenn man an dem Evergreen jedoch vor allem den melancholischen Aspekt schätzt, wird hier (wie schon bei Wave of Mutilation zuletzt) einfach das gewisse Etwas fehlen. Kaum etwas auszusetzen gibt es hingegen an Hold the Line: Alex Skolnick (Testament, Alex Skolnick Trio), Rody Walker (Protest the Hero, Mystery Weekend), Tanner Wayne (In Flames), Emily Lee (Shearwater, Loma, Snake Oil, Droneflower), Devin Shidaker (The Acacia Strain) und Samantha Mobley (Frozen Soul) praktizieren mit hibbeligen Drums eine Heaviness, die sogar den Breakdown luftig hüpfen lassen, inklusive Geklimper und Gitarrensolo, stimmlich Versiertheit und einem Finale am Gaspedal. Es muß ja nicht alles ikonisch sein – auf Gwarsenio Hall ist auch mit Covers Vol. 9 einfach Verlass.
Leave a Reply