Two Minutes to Late Night – Covers Vol. 1

von am 19. Juli 2020 in EP

Two Minutes to Late Night – Covers Vol. 1

Sehr geil: Die Metal-Show Two Minutes to Late Night veröffentlicht eine Reihe jener Coversongs, die Host Gwarsenio Hall mit einer wechselnden Schar illustrer Gäste rund um die Hausband Mutoid Man aufgenommen hat.

Staying up until 3am watching old White Zombie talk show performances is what inspired the idea for, Two Minutes To Late Night. We had to cover them.“ erklärt Gwarsenio Hall alias Jordan Olds gleich zum eröffnenden Supercharger Heaven, bei dem Lisa Mungo (Fucked and Bound und sporadisches Tourmitglied von Daughters) und Gitarrist Will Putney (Fit for an Autopsy, End) dem spektakelten Rückhalt um Stephen Brodsky, Nick Cageao und Ben Koller zusätzlich Feuer unter dem Hintern machen.
Das Repertoire der gecoverten Songs ist, seitdem Two Minutes to Late Night von dieser Idee vor drei Jahren tatsächlich zur realen Show mutierte, angewachsen – wovon das nur für 24 Stunden via Bandcamp zu erwerbende Covers Vol. 1 einen selektiven Eindruck verschafft.

Snakes of Christ vom 1990er Album Danzig II: Lucifuge entwickelt einen wirklich gemeinen Groove, heult und gniedelt bockstark, wenn Gwarsenio Hall in bester Danzig-Manier intonierend mit Stella Leung (Potion), Santos Montano (Old Man Gloom), John LaMacchia (Candiria, Spylacopa) und Gina Gleason (Baroness) gemeinsame Sache macht. Candy’s Room (mit Slipknot-Drummer Jay Weinberg, Miny Parsonz von Royal Thunder, High On Fire-Bassist Jeff Matz, Stephen Brodsky und Keyboarderin Emily Lee von Shearwater) knistert mit herrlicher Vibrato-Spannung und galoppiert gar über Blastbeats ziemlich weit entfernt vom Bruce Springsteen-Original.

Der Guns ‚N Roses-Klassiker Rocket Queen poltert unter der massiven Drum-Arbeit und biegt dann knackig ab, obwohl die Bridge sich im Slapstick suhlt, bevor Alexis Kraus (Sleight Bells) eine besonders gefühlvolle Einkehr findet und die Nummer episch unter den Händen von Poison The Wells Ryan Primack, Cloaks Billy C. Robinson sowie Chris Maggio (High on Fire und Wear Your Wounds) erblüht.
Ozzys Crain Train suhlt sich erst im Horrorfilm-Ambiente um dann solide, vielleicht eine Spur zu weich, nach vorne zu gehen. Wie sehr das Ergebnis der Coversongs auch individuell von den jeweils beteiligten Szene-Größen abhängt, zeigt sich, wenn der finalen Version (in der Besetzung mit Chelsea Wolfe und Ben Chisholm, Liam Wilson (The Dillinger Escape Plan) sowie Rough Francis’ Urian V. Hackney) eine entschlacktere Demo-Variante hintenangestellt wird, die sich plötzlich in der theatralischen Goth-Gruft von Pete Steele zu suhlen scheint. In jedem Fall gilt: Ein herrlicher Metal-Spaß, nur her mit weiteren EPs!

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