Travis Barker & Run the Jewels – Forever
Blink-182-Drummer Travis Barker hat über die Rick Ross und Lil Wayne-Kollaborations-Single Gimme Brain 2019 sein Label DTA Music aus der Taufe gehoben – nun legt er mit Run the Jewels und Forever nach.
Das Gespann kennt sich ja bereits seit All Due Respect von RTJ2 aus dem Jahr 2014, knapp sechs Jahre später ist es quasi Zeit für ein Revival unter umgekehrten Vorzeichen. Barker produziert seine Nummer dabei, als gälte es, jede eigene Handschrift von ihm selbst zu minimieren: Zwar baut die Nummer instrumental auf ausdauernd treibende, polternde Drums, die jedoch keinen klar zuzuweisenden Charakter (im Sound oder Spiel) tragen, so auch ansatzlos für Fever 333 verwendet hätten werden können.
Somit steht Forever ganz im Dienste von Run the Jewels, was dann auch ziemlich gut funktioniert, wenn Killer Mike und El-P sich zu dramatisch unterspülenden, düster dräuenden Synthies dringlich durch Zeilen wie „I’m pullin‘ pistols in public, puttin‘ them on every person/ Rap’s Rasputin, I’m pullin‘ pumps on pompous ass preachers and shootin‘“ oder „Balderdash, you not gettin‘ it past rap’s Putin/ Who ride a horse, bareback, shootin’/ A champ in the land of the stupid/ The kind that take the candy out kids‘ hands and laugh in amusement“ rappen, während Handclaps und Samples das Stück im Erbe von Close Your Eyes (And Count to Fuck) stellen.
Zwar fokussiert Forever dabei keinen zwingenden Klimax, läuft quasi nirgendwohin, bietet abseits seiner Zielstrebigkeit wenig zu entdecken (alles hier passiert offensichtlich, ohne akribische Details) und lässt seine Spannung etwas frustrierend im Fade Out verpuffen – trotzdem zündet die Nummer latent erhebend und catchy, den Rest heben Run the Jewels mit ihrer unfehlbaren Klasse auf den nächsthöheren Level. Kommt wohl auf das Workout-Mixtape mit politischem Hintergrund.
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