The Voidz – Prophecy of the Dragon
Seit Ende 2019 haben The Voidz ausschließlich Non-Album-Singles veröffentlicht. Prophecy of the Dragon macht diesbezüglich nach Coul as a Ghoul, The Eternal Tao, Did My Best, Alien Crime Lord und The Eternal Tao 2.0 nun das halbe Dutzend voll.
Voidz-Anführer Julian Casablancas: „Der Track begann mit einer sehr einfachen Frage: Wie würde es sich anfühlen, wenn Gott dir ins Ohr flüstern würde: ‘Du bist mein großartigstes Geschöpf’? Wie würde sich dieses Gefühl anhören? Wie würde die Basslinie klingen?‘ Die Antwort? Aus den feurigen Knochen der Ewigkeit spuckte die Stimme des Drachen, die nach Jahrtausenden des Wartens erwacht war, eine akustische Faust der Unverschämtheit in Form einer neuen Piratenhymne aus, in der nichts so ist, wie es scheint, noch ist es anders – ‘’. Prophecy Of The Dragon”
Alles klar? Falls nicht, tun auch die rund vier Minuten dieser Single alles, um den desorientierendem Mindfuck in bester Voidz-Manier mit Fronten in allen Richtungen samt homogen verschweißter Nahtstellen abzurunden: grauenhaft und geil schließen sich hier ebenso wenig aus wie Clusterfuck und System.
Als Clash der Genres zieht Prophecy Of The Dragon jedenfalls nicht nur keine Grenze zwischen Art Rock, Neo Psychedelik und experimenteller Avantgarde-Attitüde, nein, The Voidz gehen wie selbstverständlich noch weiter: ein Elektro-Beat und 80er Ästhetik nehmen ein thrashiges Hardrock-Metallica-Riff Hand in Hand, um den diffusen Dreampop durch die anachronistische Geistervilla tänzeln zu lassen – und später auch noch ein aus dem Leim gehendes, neben der Spur eierndes Solo im neonverwaschenen Mäandern nicht zum Punkt bringt.
Am merkwürdigsten (und leider auch störendsten) ist dabei bizarrerweise jedoch der enervierend flache, unmuskulöse Mix, der dem Gesang (wie paradoxerweise auch nahezu gefühlt jedem anderen Element) nicht den richtigen Punch in dieser schlüssig strukturierten Wollmilchsau der konträren Ideen verleiht. Dass die potentielle Metal-Verneigung/Persiflage inszenatorisch derart ungefährlich am Indie plätschert, ist jedenfalls suboptimal (und kostet auch einen Punkt in der Bewertung)…. im Umkehrschluss aber auch wieder zum eigenwillig faszinierenden Gesamten beitragend.
Den ziemlich absurden Spagat zwischen den Extremen haben die längst unverkennbar klingenden Weirdos The Voidz fünf Jahre nach Virtue jedenfalls immer noch ansatzlos drauf.
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