The Thing – The Thing Is
The Thing tun ein Jahr nach ihrem Debütalbum Here’s The Thing mit dem Zweitwerk The Thing Is weiterhin alles, um keinesfalls im Google-Algorithmus aufzutauchen – oder aus dem Indierock-Zirkus herauszuragen.
Auf ihre profane Wirkungsweise bleibt die Musik der offenbar zum Quartett aufgestockten Band aus Brooklyn, New York aber eher universell einsetzbarer, als seine wenig originelle Veranlagung zu unterstreichen. Einfach gut, dies allerdings auf eine wirklich uninteressante Art. Als bräuchte es eine generische Erinnerung daran, was man immer noch an den Vaccines hat.
Solide pendelt das Material die Kombo auf dem Niveau eines eingängigen, kompetenten Support-Acts ein – mit Songs, die stets ein bisschen zu ausführlich geraten sind, die man unmittelbar nach dem Hören vergessen hat, die während des Konsums aber mit einem latent egalen Beigeschmack doch relativ kurzweiligen Spaß machen und streng genommen nichts falsch machen, wenn The Thing Is ein variables Spektrum bedient.
Der Titelsong pflegt aus der Zeit gefallen eine funky Annäherung an den psychedelischen Britrock der 90 und You’re the One poltert fetzig, jedoch praktisch ohne Nachhaltigkeit. I Wanna Go to the City erinnert in den besten Momenten daran, wie gut (und aufrichtigerweise auch wie viel besser als The Thing) The Soundtrack of Our Lives waren/sind, während das gute Aushängeschild Midnight verdeutlicht, dass der Band einfach der Killer-Instinkt in Sachen Hit-Mentalität abgeht.
Neptunne ist ein cool abgehangen zurückgelehnter Jam und No Thing schunkelt flapsig als Lo-Fi-Tändeln zu einem 08/15-Riff. Wanted War sehnt sich nach Flower Power und Rock’n’Roll gleichermaßen, Northrup 8 setzt auf einen motorischen Groove samt schöne Melodie im Refrain – so vage das alles ist, finden The Thing hier doch am ehesten auf den Punkt.
That’s Electric fehlt der nötige Pfeffer für eine zwingende 60s-Hommage, das in die Hüften gehende In a Garden gönnt sich ein sexy Solo und der okaye Standard What is This ist wie The Thing Is im Ganzen einfach sehr durchschnittlich, wiewohl an sich im positiven Sinne (auch wenn die folgende Bewertung insofern beinahe zu streng anmuten mag). Oder wie man irgendwo einmal ganz passend zu hören glaubt: „You‘re good for nothing great“.
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