The Sawtooth Grin – Jabberwocky

by on 19. März 2024 in EP

The Sawtooth Grin – Jabberwocky

Nach dem 2022 satte einunzwanzig Jahre hinter dem Debütalbum Cuddlemonster stattgefunden habenden Platten-Comeback Good. widmen sich The Sawtooth Grin endlich auch der Finalisierung von Jabberwocky.

Die von ihrem Produzent Kevin Antreassian hier an der „Aushilfs-Gitarre verstärkte (und die vier Songs der EP so zudem gefühlt stilistisch massiv hin zu dessen Ex-Band prägenden) Mathcore Grinder – Jason Springman („Guitar. Prepared Piano. Composition. Arrangement.“), Rich Lombardi („Vocals. Lyrics. Accordion.“) Jon Karel („Drums. Percussion. Piano. Arrangement.“) und DJ Scully („Fretted Bass. Fretless Bass.“) – greifen damit Material auf, das vor über einer Dekade, also rund um die eigentliche Reunion der 2004 aufgelösten Gruppe aus Montrose, zu entstehen begann, dann aber über den Demo- und Bootleg-Ausstieg ins Reich der Sawtooth Grin-Mythik abtauchte – bis die Band nun bereit war, die Songs in adäquater Weise einzufangen: „It’s the re-discovery and re-classification of a missing link. One that proved too unwieldy for our younger selves to unearth.

Genauer bedeutet dies, dass das Quartett eine Art Recycling mit aktuellen Mitteln betreibt. Wie aus einem Zeittunnel gezogen, schließen die elf anachronistischen Minuten im wesentlichen zwar in ihrer technisch komplexen Virtuosität den Bogen zur ADHS-Jahrtausendwende und blutsverwandten Kollegen wie The Number Twelve Looks Like You an. Doch etwas detaillierter betrachtet ist beispielsweise Brown Recluse ein Aufgreifen der Ideen von Dead Ringers, wie es eben mit der deutlich näher an Good. ausgelegten Attitüde und einer dezidiert gen The Dillinger Escape Plan orientierten Gitarren-Akrobatik ein Update mit neuen Ingredienzen darstellt, wenn die fauchende Panik bei The Locust oder Destroyer Destroyer injiziert wird. Die Produktion und der Mix geben dabei allen Aspekten der Raserei eine Chance herauszustechende Szenen zu liefern, während das Songwriting die Balance aus eklektischen Zutaten und einer catchy jenseits der generischen Masse funktionierenden Form wahrt.

The Tableau Stags will sich so entlang seiner Schikanen förmlich selbst überholen und macht im dramatisch ausbremsenden Mittelteil Greg Puciato stolz, während die Spitzen von A Cloud, a Cauldron, a Colony nach allen Regeln der Genre-Kunst ihre schlagenden Muskeln spielen lassen, bevor The Meadow mit seinen patentierten Karel-Latino-Drums in sinister skandierender Rumba-Lauerstellung die Spannweite des Sawtooth Grin-Charakters betont und das Chaos raumschaffend auffächern.
Womit die „Sawtoothaissance“ also gepflegt weitergeht – sogar noch mal um das Quäntchen eindrucksvoller, als es Good. prolongierte. Kein Wunder also, dass die limitierten Vinyl -Varianten von Jabberwooky innerhalb von Minuten ausverkauft waren. Dafür gibt es die digitale Version allerdings auch gratis via Bandcamp.

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