The Pill – Hollywood Smile

von am 21. Juli 2024 in Album

The Pill – Hollywood Smile

Schnörkelloser Hardcore Punk: Nach einer ersten Demo im Vorjahr lässt das Frankfurter Quintett The Pill mit Hollywood Smile bereits sein Debütalbum ungebremst von der Leine.

This piece knows exactly what not to do and does it straight in everyone’s face. It doesn’t matter where they come from either.” deklarieren Sam (vocals), Jan (bass), Philipp (guitar), Tobias (guitar) und Sascha (drums), um dann doch ausführlicher klarzustellen: „Female artist with residences in Berlin, Los Angeles and Tokyo gets stranded somewhere and accidentally meets musicians from Superfan, The Monochords and Coach. All the rest is punk!“

Zumindest der letzte Satz des Beipackzettels ist dann essentiell, denn mit 10 Songs in 20 Minuten ist die rotzig fetzende Attitüde und Energie der Platte mindestens ebenso wichtig wie das Songwriting. Ein What’s New ist insofern beispielsweise repräsentativ catchy und unmittelbar, ohne einen wirklich explizit hängen bleibenden Ohrwurm zu erzeugen, doch sind The Pill smart genug, um immer wieder Akzente zu setzen, die vielleicht nicht auf Nachhaltigkeit abzielen, aber während des Konsums ständig neue Reize setzen. Sei es, indem Worms aufs Gaspedal steigt, in Salaryman kleine Kniffe wie ständige Tempowechsel die Spannung hochhalten, oder Somewhere mit einer gut akzentuierten Gitarrenarbeit aufzeigt.

Dass der Sound zudem schroff, kompakt und pointiert ist, lässt Erinnerungen an Be Your Own Pet, Kim Gordon, Distillers oder die Ästhetik früher The Bronx aufkommen.
Bis The Pill auf deren Level ankommen, wird es zwar vielleicht noch ein wenig dauern – Hollywood Smile verschafft der Band allerdings schon jetzt enormen Rückenwind und will mit der nötigen Nonchalance im eigenen Kompetenzbereich bei der abschließenden Punktevergabe instinktiv aufgerundet bewertet werden.

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