The Lord & Daniel Kubinski – Palliare
Palliare: der zuletzt so umtriebige The Lord Greg Anderson hat mit Daniel Kubinski von Die Kreuzen den nächsten Partner für seine Kooperation-Single-Serie gefunden – und schließt damit in gewisser Weise an seinen Sunn O)))-Kumpel O’Malley an.
The Lord fasst das Konzept der Nummer als „an empathetic attempt to interpret the despair of someone in palliative care“ zusammen, derweil Kubinski über den Hergang der Nummer ergänzt: „The lyrics for ‚Pallaire‘ were actually written in 2016 when the first line up of The Crosses were writing songs for an original LP. The lyrics were for a song entitled ‚Goner‘ which was kind of a noisy, lightning speed, crazy song that sounded somewhat like the Birthday Party if they had written a hardcore song. I had always liked the lyrics so when the Crosses split up in 2017 (the first inception of the group) I held on to the lyrics hoping to use them for something else down the road. In 2022 Sunn O))) guitarist and Southern Lord founder Greg Anderson approached me and invited me to sing on one of his songs for his project, The Lord. The first time I heard the song Greg sent me, I immediately remembered the Goner lyrics and thought they might work for the song, they were a perfect fit! I am so proud to be part of The Lord family and that Greg and Southern Lord believed in me to come up with the goods.„
Dies bedeutet, dass ein kompakt riffender Drone von hirnwütig deliranten Ummantelung aus einem psychotisch entrückten Stimmen-Meer überlagert wird, gespenstisch und verstörend. Die stoische Gitarre bietet Reibungsfläche, auch, wenn sie plötzlich in die erste Reihe platzt und die Nummer wie eine ambient wiegende Symbiose aus Sunn O))) und Khanate bedrängt, mystisch und physisch eindringlich.
Die intensiv aufgefächerte Stimme hat dabei ein dramatisches, die theatralische Geste verzweifelt attackierendes Vibrato, ist ästhetisch mehr als nur Mittel zum Zweck – bis sich die Nummer kosmisch in eine versöhnliche Stille zurückzuziehen beginnt, lange ausklingend, und man Palliare eigentlich dennoch nur vorwerfen kann, dass die Kooperation mit nicht einmal sechs Minuten Gesamtspielzeit einfach viel zu knapp bemessen ausgefallen ist, sich die (mit feinem Video ausgestattete) Single eher wie ein Teaser für die tatsächlichen Möglichkeiten des Synergie-Potentials von Kubinski und dem Katalysator The Lord anmutet.
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