The Hellacopters – Through The Eyes Of​.​.​.

von am 3. Juli 2022 in EP

The Hellacopters – Through The Eyes Of​.​.​.

Dass es die vier Coversongs von Through the Eyes Of… nun auch separat zu erstehen gibt, wird primär all jene Fans freuen, die sich erst von der Rückkehr der Schwedenrocker überzeugen lassen mussten, und sich die Special Edition des verdammt ordentlichen Hellacopters-Comebacks Eyes of Oblivion nicht von vornherein ins Regal stellen wollten.

Nicht, dass man das rundum überzeugende Hauptwerk – aka Studioalbum Nummer 8 der Instanz- unter Wert verkaufen will, doch ist Through the Eyes Of… für sich stehend im Fotofinish über die Ziellinie gehend tatsächlich das sogar noch zwingendere, weil kompaktere Produkt geworden: Ohne Ausfall oder leere Meter destilliert sich die Spielfreude der Band über 14 Minuten eben um das Quäntchen zwingender, das Songwriting bleibt etwas besser hängen als bei den Originalen – das ansatzlos in ihren typischen Sound übersetzte Material steht der Band schlichtweg hervorragend, die Schweden sind und bleiben einfach Meister im Covern.

Gleich der Beatles-Opener Eleanor Rigby macht insofern nichts falsch, klimpert ein bisschen im zügig angetauchten Stooges-Style und glamhardrockt mit breitbeiniger Attitüde, trumpft vor allem gesanglich mit seinen Harmonien auf, hat keine Hemmungen zu scheitern und unverkrampften Spaß am Zug nach vorne.
Besser sind trotzdem die folgenden drei deutlich weniger populären Songs, die sich nicht so sehr an omnipräsent in der allgemeinen Wahrnehmung gegenwärtigen Originalen messen müssen – obwohl sich The Hellacopters genau genommen nicht allzuweit von den Urpsprungs-Varianten entfernen, sich die Stücke aber eben wie die aufs Auge passende Faust einverleiben.

Circus (von String Driven Thing) überzeugt gut abgehangen mit bluesiger Schraffur an der I Wanna Be Your Dog-Klaviatur, zelebriert eine ausgelassene Party-Stimmung samt Solo-Exzess, bevor I Am The Hunted (Charged G.B.H.) absolut herrlich punkig aufs Gaspedal steigt und extrem energiegeladen in seinen Posen zündet. Das wird nur durch I Ain’t No Miracle Worker (The Brogues) getoppt, in dem Andersson, Dregen und Co. mit soulig beschwörender Theatralik über der tight groovenden Rhythmussektion orgeln und sich wieder vor allem stimmlich voll in die Kurven legen. Da springt der Funke auch ohne Originalitätspreise so locker und kurzweilig über, das die Garage wackelt.

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