The Good The Bad And The Zugly – Algorithm & Blues
Algorithm & Blues kommt zu einem denkbar undankbaren Zeitpunkt. Immerhin will doch alle (Metal-)Welt aktuell lieber wissen, wie sich The Good The Bad and the Zugly-Sänger Ivar Nikolaisen auf seiner ersten Zweitjob-Platte als neuer Frontmann von Kvelertak macht.
Während Splid aber ohnedies bereits in den Startlöchern schart, hat sich bei den Osloer-Kumpels mittels ihres vierten Studiowerkes ohnedies kaum etwas geändert: The Good The Bad and the Zugly spielen immer noch latent assigen Punkrock, der sich im Hardcore auskennt und notfalls auch auf Classic Rock-Sprengsel verweisen kann, aber letztendlich vor allem an Party interessiert ist.
Das mündet auf Algorithm & Blues im schlechtesten Fall in einem infantil-pseudo-augenzwinkernden Plattitüden-Mitgröhl-
Zwischen diesen gefühltermaßen von den Hellacopters bis AC/DC vor mutwilligen Zitaten nur so strotzenden Extremen gibt es vom Opener Welcome to the Great Indoors weg wilde Gitarrensoli und Riffs samt breitbeinig shoutenden Vocals und viel Tempo, keinen überhöhten Tiefgang bei kurzweiligem Unterhaltungswert in Form dreckiger Abrissen an der Achse Arbeiterklasse/Weekend-Exzess/
Rückschlüsse auf Splid lässt all das freilich keine zu – selbst wenn sich das martialisch nach vorne pressende Fake Noose mit ein wenig mehr Heavyness auch im Kvelertak-Rahmen gut gemacht hätte. Muß es aber auch nicht. Algorithm & Blues macht als verlängerter Arm einer kurzweiligen Diskografie Spaß, wenn auch wieder mit typisch überschaubarer Halbwertszeit – die ohne den nötigen Biervorrat irgendwann ein bisschen auf Durchzug schalten lässt.
Eine derart routiniert und unermüdlich ihre Schiene fahrende Plattform wie The Good The Bad And The Zugly kommt als lockeres Ausgleichsventil allerdings allen Beteiligten – auch Konsumenten und Reminiszenz-Archäologen – entgegen.
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