The Callous Daoboys – God Smiles Upon The Callous Daoboys
God Smiles Upon The Callous Daoboys, fürwahr: über Die on Mars und vor allem Celebrity Therapist geht es für die Band aus Atlanta nur steil bergauf. Daran werden auch die 13 Minuten einer neuen EP nichts ändern.
Im Gegenteil: God Smiles Upon The Callous Daoboys organisiert das Chaos im Clusterfuck-Songwriting der Band stimmiger und runder, ohne die Grad an betont durchgeknalltem Irrsinn zurückzuschrauben – vielleicht am besten verdeutlicht durch das ebenso nervtötende wie homogene Pulses.-Feature im Cut-and-Paste-Ringelspiel Designer Shroud of Turin, dessen elektronischen Effekte wie eine willkürlich eingestreute, penetrante Palette aus Fantomas-Cartoons mit jazzigem Saxofon-Flair reizen, derweil der bis zum Rap tendierende Gastauftritt wie die mit dem belästigenden Vorschlaghammer eingefügte Faust aufs Auge passt, anstrengend und polarisierend den Protest the Dillinger Escape Hero-Baukasten im Salsa bedienend.
Dass der so bemühte Ansatz von (God Smiles Upon) The Callous Daoboys eigentlich nur aufreiben sollte, die Rechnung aber tatsächlich nach und nach stimmiger funktionierend aufgeht, und letztendlich sogar ein relativ ein relativ rundes Ganzes aus dem demonstrativ zusammengeklauten Eklektizismus bastelt, ist dann der fast subversive Kniff der EP.
Wer selbst ohne bisheriges Wohlwollen für die Gruppe ein Pushing the Pink Envelope schluckt, das wie eine Symbiose aus Horse the Band und The Armed Elemente aus EDM und digitalen Lasershows in der auf mehr Glanz gebürsteten Produktion auf dem Weg zwischen schleppender Heaviness und eilenden Tempo zum harmonischen Fahrstuhl-Muzak im Einkaufszentrum samt Shibuya-Tanzfloor, Death-Passagen und Emo-Abfahrten, die keinen Unterschied zwischen Panic at the Disco, Enter Shikari und The Number Twelve Looks Like You aus der trendbewussten Disco Volante-Perspektive macht, ja der kommt diesmal im Gesamten überzeugter auf seine Kosten, kann einen unverbindlichen Entertainment-Spaß an der Brechstangen-Fusion aus generischen Metal-Versatzstücken und supercatchy entwaffnendem Pop-Verständnis haben.
Darüber hinaus gibt es mit dem erstaunlich stringent um einen heroisch beschwörenden Refrain gezirkelten Waco Jesus zudem ohnedies den vielleicht zugänglichsten, potentiell breitenwirksamsten Song der Band bisher. Also ja: God Smiles Upon The Callous Daoboys!
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