Tenacious D – Rize Of The Fenix
by Oliver on 9. Mai 2012 in Album, Reviews
Da bringen Jack Black und Kyle Gass mit ‚The Pick of Destiny‚ den Tenacious D Rundumschlag in Reinform heraus und dann interessierte praktisch keine Sau. Sechs Jahre danach stellen sie klar: „We’ll fucking rise again!„
The D lernen aus dem zwischenzeitlichen Rückschlag auf dem Weg zur Rettung des Rock zum Glück nichts: JB und KG spielen immer noch und endlich wieder wieder den so unwiderstehlichen, von Akustikgitarren getriebenen klassischen Heavy Metal mit direktem Zug durch alle Klischees die hier ehrfürchtig als Verneigung gemeint sein: Thin Lizzy, Iron Maiden Boston, Spinal Tap, Deep Purple, eh schon wissen: Ronnie James Dio zeigt da anerkennend die Pommesgabel aus dem Himmel (oder wo der kleine Mann auch gerade rockt) und Meat Loafs höllisches Motorbike macht glückselig den Wheeley. „Rage Cage“ Kyle Gass packt das große Songbuch der breitbeinigsten Riffs und galligsten Lagerfeuerpickings aus, während „Hollywood Jack“ Black durch sein beeindruckendes Stimmspektrum der exzessivsten Verrenkungen tänzelt. Die Hoffnung stirbt zuletzt und die Zeit ist reif für den nächsten Anlauf, dafür hat sich Val Kilmer geopfert. „We can still make it to the top, Cage/ All we need is our friendship/ And our stick-to-it-iveness/And one hit, just one, one, one, hit!„. Davon haben Tenacious D dann sogar zahlreiche in peto. Und Dave Grohl, der trommelt auf den meisten davon wieder. Wenn auch nicht in Gestalt des Teufel.
Die Auferstehung des Phoenix ist dabei auch ein weiterer Anlauf: ‚The Rize of the Fenix‚ geht den selben Weg wie seine Vorgänger, nur eben weiter mittig: Die auf ‚The Pick of Destiny‚ doch vorhandenen Ausfälle sind in den gehobenen Durchschnitt gepusht worden, dafür spart das Duo auf der anderen Seite an alles überragenden Songs der Marke ‚Kickapoo‚ oder ‚Beelzeboss (The Final Showdown)‚. Der eröffnende Titelsong versucht sich dabei in ähnlichen Gefilden, tritt mit dem perlenden Beginn, dem makellosen Thrash-Riff, dem himmelhoch stürmenden Refrain und dem euphorisch melancholischen Finale über mehrere Ecken in große Fußstapfen – und kann diese auch weitestgehend ausfüllen. The D machen auf ‚Rize of the Fenix‚ eben nicht viel anders als auf seinen Vorgängern, jedoch balancieren sie ihr famoses Songwriting zwischen Heavy- und Hard Rock grandioser aus denn je: in Summe trifft man sich mit ‚The Pick of Destiny‚ auf Augenhöhe, das Debütalbum bleibt überragend. Und doch haben Tenacious D nie so konstant auf einem Level gerockt wie auf dieser Wiederauferstehung.
‚Low Hanging Fruit‚ und ‚Roadie‚ sind astreine Tenacious D Mattenschüttler erster Güte, die überstandene Niederlage wird reichlich thematisiert. „And Hollywood Jack hit the big time and when to make movies/ Rage Kage was left far behind in the dust of his dreams“ arbeiten die Beiden in der rauchigen Staubballade ‚The Ballad of Holywood Jack and The Rage Kage‚ Traumata auf, es gibt zuviele Menschen da draußen, die The D nicht ausreichend gehuldigt haben, die Welt ist aber ohnedies nicht genug: „Deth Starr it’s a fucking ship/ It’s a son of a bitch, y’all/And we’re building it, it’s gonna take us up into the sky/ We don’t need the Earth/We gonna fucking fly sky high“ stellt ‚Deth Starr‚ auf der Überholspur klar. Für ‚Classical Teacher‚ engagiert Jack Kyles ausgedorrten Skills zu Liebe deswegen eigens den spanischen Hodengrabscher. Sketches mit Ablaufdatum spalen sich natürlich auch in das dritte Tenacious D Album, bilden den konzeptuellen Überbau der therapeutischen Musiksitzung. Der Flamenco Ritt gen Uferlosigkeit ‚Senorita‚ ist dessen logische Konsequenz wie die mit Flöten und Trompeten bewaffnete Proberaumkeiletei ‚Flutes and Trombones‚ im weiteren Verlauf von ‚The Ballad of Holywood Jack and The Rage Cage‚ (allein das ‚Master of Puppets‚ Gedächtnis- Outro!) Jethro Tull anvisiert und im Classic Rock mündet. Man will ja nicht das selbe Album nochmal aufnehmen.
‚Throwdown‚ ist der mitreißende Killerstomper für die Indietanzflächen der Welt, die sich für Bluesriffs erwärmen können und nichts gegen religiösen Wahnwitz haben. ‚To be the Best‚ verwurstet ‚Flashdance‚ und ‚Holding Out for a Hero‚ zum synthielastigen Technotrainingssoundtrack für Rocky Balboa auf Adlerschwingen. Dass Jack im abschließenden ‚39‚ vor Kaminfeuer und trauter Zweisamkeit zur ultimativ romantischen Tom Petty Geste ausholt („Not goin‘ out with no 19 year-old chickities no more/ From now on I got my 39 year-old whore„) schuldet der sich als größnwahnsinnige Zampano inszenierende Hollywoodkomiker seiner Herzensdame. Hat man ihn in der Ode an all die ‚Roadie’s da draußen doch genussvoll missbraucht um an Kyles Traumbody ranzukommen („Then a beautiful girl come to me/she says, „hey can I suckka your dick/I say yes, I am in love„). Weil die beiden vollschlanken Vollblutmusiker, sie sind nach wie vor für jeden Mist zu haben. Und die Rockwelt, die wartet ohnedies immer auf ihre Rettung. Auf ein Neues also!
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