Singer – Songwriter
Mehr Pop, mehr Rock, mehr Musiker: auch wenn der Name Ragan so alleine wie maßgeblich am Cover von 'Till Midnight' prangert - mehr Bandplatte war noch kein Soloalbum des Hot Water Music-Sängers.
Death Cab for Cutie Samtstimme Benjamin Gibbard tobt sich auf Solopfaden in allen herzergreifenden Facetten seines umfangreichen Pop-Empfindes aus. Eine unspektakulär schöne Sache, die sich die Sorgen von der Seele singt.
Dass es der Nachfolger zum vielgepriesenen 'Paupers Field' schwer haben würde war klar. Ob es jedoch dessen Last ist, unter der 'Cast the Same Old Shadow' nun in die Knie geht, bleibt zu bezweifeln.
All die gute Laune am Strand, spaßige Yachturlauben und munteren Segelturns mit Freunden, mediterane Entspannung an der Strandbar? Jens Lekman liefert auf seinem langerwarteten dritten Studioalbum wieder den bodenständigen Soundtrack für unwirkliche Sommerszenarien mit dunklen Wolken im Hintergrund.
Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt zieht Antony Hagerty erstmals ein ausladendes wie eigenwilliges Resümee seiner bisherigen vier Studioalben, ist 'Cut the World' doch gleichermaßen Livealbum, Revitalisierung alter Großtaten, irgendwie auch Best of und sogar eindringliche Ansprache in einem geworden.
Nicht erst der Vorgänger 'Admiral Fell Promises' hat die Frage aufgeworfen, wo die Trennlinie zwischen Mark Kozelek als Solomusiker und seinem Bandprojekt Sun Kil Moon verläuft. Das fünfte Studioalbum der theoretischen Red House Painters Nachfolgegruppierung umgeht diese Thematik, indem plötzlich eine nicht geringe Prise persönlicher Humor mit im Spiel ist.
Phil Elverum entfernt sich vom Black Metal, der das fünfte Mount Eerie Album 'Wind´s Poem' noch so eindringlich im Griff hatte, nur auf den ersten Blick: 'Clear Moon' verzichtet zwar auf bestialischen Schlagzeugteppiche, lichter und fröhlicher wird das stockdunkle Kammerspiel deswegen jedoch noch lange nicht.
Das klingt wie: Jack Johnson spielt mit prominenten Freunden eigene und fremde Hits vor hawaiianischer Festivalkulisse. Wie schön die Welt doch sein kann.
Wo Popmusik in gehörige Schieflage gerät, wo die Elektronik dahinter bis in den Dubstep kriecht, wo Singer-Songwriter Ansätze über wallende Songflächen fliegen ist klar: Alicia Merz hat ein neues Album am Start.