Rock
Mehr Pop, mehr Rock, mehr Musiker: auch wenn der Name Ragan so alleine wie maßgeblich am Cover von 'Till Midnight' prangert - mehr Bandplatte war noch kein Soloalbum des Hot Water Music-Sängers.
Nach 3 EPs zwischen 2007 und 2009 setzen To Catch a Thief nun zum ersten und gleichzeitig letzten Streich in voller Länge an. Aufgenommen wurde 'Monsters' nämlich schon 2010 und war ursprünglich als fulminantes Debutalbum gedacht. Durch das Zusammenspiel einiger unglücklicher Umstände ist es nun auch ihr Abgesang. Aber was für einer!
Nach dem vergleichsweise regelrecht glückseligen, vielerorts absolut zu Unrecht verschmähten Blick zurück bis in die Kindheit auf dem großartigen 'Build a Rocket Boys!' richten Guy Garvey und Co. den Blick nun in die Zukunft: obwohl ihnen nach England nun endlich die ganze Welt zu Füßen liegt kein Grund für überbordende Euphorie im Hause Elbow.
Gegen die Alben des Songwriters aus LA klingen die Platten von Amy Winehouse und der Black Keys wie futuristische Digitalproduktionen: Nick Waterhouse musiziert weiterhin in der Übergangsphase zwischen den 1950er und den 1960ern.
"‘In Time to Voices’ überspringt keine Entwicklungsstufe, sondern parkt sich eher mitten in eine solche, ist als Album zerrissen zwischen Bewährtem und den sich auftuenden Möglichkeiten." endete die Kritik zu ihrem dritten Studioalbum, dass das Duos aus Brighton am Scheideweg präsentierte. Zwei Jahre später lassen Blood Red Shoes Konsequenzen in gewisser Hinsicht vermissen und rudern lieber wieder einen Schritt zurück - und schalten auf Autonomie.
Ein Quintett aus Leeds domestiziert den aggreessiven Postpunk von Iceage mit reichlich New Wave-Schmissigkeit gerade rechtzeitig im The Smiths-Jubiläumsjahr, um die Gunst der Stunde zu nützen und im allgemeinen Hype ein ordentliches Debütalbum vorzulegen.
We Are Scientists pendeln sich nach vier Jahren Albenpause endgültig im unverfänglich routinierten Indierock ein. Das spektakulärste an 'TV en Français' ist dann auch definitiv die letztendlich kaum wahrnehmbare Gästeliste rund um Tim Wheeler (Ash), Anthony Rossomando (Dirty Pretty Things) und Rose Elinor Dougall (The Pipettes), wenn das amerikanisch/englische Trio mit einigen netten Hitansätzen daran scheitert, sich vom Bild des Relikts vergangener Tage zu emanzipieren.
Wo sein alter Spezi Kurt Vile letztes Jahr mit 'Waking on a Pretty Daze' ordentlich vorgelegt hat setzt The War on Drugs Mastermind Adam Granduciel sogar noch einen drauf: das im Gesamten beste Album seiner Band bisher ist ein Bob Dylan meets Bruce Springsteen-Traum sondergleichen.