Rock
Jack White, der kürzlich von Dan Auerbach, als dem "Arschloch, das mich kopiert“, sprach, bedient sich für 'Lazaretto' zum zweiten Mal im Alleingang verschiedenster Musikgenres und bleibt dabei doch ganz bei seinen altbekannten Leisten. Er mag vielleicht einer der "brillantesten Kopisten des zeitgenössischen Rocks“ sein, allerdings bleibt er (wie 'Blunderbuss' bereits bewies) ziemlich eintönig. Im Großen und Ganzen kann man sagen: wo Jack White draufsteht, ist derselbe auch drinnen.
Gemäßigter und beinahe altersmilde: Der dritte und letzte Teil der (im Nachhinein leider vollkommen obsolet gewordenen) Comeback-EP-Reihe kann das Niveau der beiden Vorgänger nicht vollends halten.
Die Schlichtheit des Artworks nimmt es bereits vorweg: Manchester Orchestra haben jeden Ansatz von Bombast über Bord geworfen und konzentrieren sich auf eine neu gefundene Kompaktheit. ‘Cope‘ ist das harte, fokussierte Gitarrenrockalbum der Band geworden, das Gelingen der Ambition “ein Anti-'Simple Math' aufzunehmen“.
Der Galgenhumor steckt im Titel, wenn Andrew Stockdale am Abgrund der Verzweiflung seine Band reaktiviert: das aus dem Nichts kommende dritte Album von Wolfmother wird man vor allem wegen seiner zahlreichen Makel in Erinnerung behalten. Unausgereift recykelte Songs und ein katastrophaler Sound sind eben keine gute Mischung.
So klingen Cloud Nothings also, wenn Dylan Baldi angeblich glücklicher und zufriedener ist: noch rasanter, rotziger und punkiger als auf dem kurskorrigierenden Vorgänger 'Attack on Memory'. Über den Kalorienverbrauch den der Bandkopf seinen Mannen dabei abverlangt kann nur wild spekuliert werden.
Liars zelebrieren abermals in der gewohnten Radikalität den stetigen Wandel: die siebente Platte von Angus Andrew und Co. ist eine halluzinogene Raveparty im kunterbunten Folterkeller und damit über weite Strecken der frontale Gegenentwurf zu 'WIXIW'.
Woran man während 'Reverie Lagoon: Music For Escapism Only' denken muss: vor 12 Jahren warfen The Promise Ring mit 'Wood/Water' nach 3 Alben ihren bisherigen Status Quo über Bord um sich neu zu erfinden. Mag der direkte Vergleich zwischen diesen beiden Platten nun auch hinken - weil der jeweilige Start- und Endpunkt ein vollends anderer ist - gibt es doch zumindest zwei gravierende Parallele: da wie dort haben die beiden Bands sich mit ihren jeweiligen Alben nicht nur weiterentwickelt, sondern vor allem auch zu einer inneren Ruhe gefunden.
Mit dem Titel ihres neuen Albums 'Singles' lassen die Future Islands uns mal scharf nachdenken, sind die Songs allesamt singlefähig oder ist die Lebenssituation "Single" ein Namensgeber? Klar ist, dass ihnen wieder ein schönes Album gelungen ist.
Im abschließenden 'Objects in Space' reiht Jordan Dreyer allerlei Gegenstände vor sich auf und spinnt um diese seine Gedanken in kleinen Geschichten. Ganz ähnlich verhält es sich generell mit Rooms of the House, dem dritten Studioalbum von La Dispute, das einen stringenten Spannungsbogen gegen 11 fragmentarisch aneinandergereihte Einzelsongs, und ausladende Epen gegen kohärent feingeschliffene Betrachtungen auf dem Seziertisch tauscht.