Punk
Summer’s almost gone – doch mit Kalte Köstlichkeiten kann noch etwas im Warmen geschwelgt werden, die 12 Stücke von Grotto Terrazza laden zum Cocktail trinken, oben ohne Sinnieren und schweißtreibend Tanzen ein.
Endlich wieder Neues von den Wiener Lime Crush. Punk, Twee Pop und Sixties Garage – Lime Crush verschwenden keine Zeit mit ihrer neuen EP Timewaster, in diesen Tagen, wo Verschiebungen, Abwarten und „Zeit“ als dehnbarer Begriff auf der Tagesordnung stehen.
Goldkante gründeten sich in der Pandemie. Die Band, die als solche nie gemeinsam in einem Raum gespielt hat, lässt es krachen. Die Wiener und Linzer Herren veröffentlichen ihre Debut-Single auf Fettkakao. Ohrfeigenlandschaft und die B-Seite Lockdown Lovers, das sind kritisch-gute Texte und Riffs: Punk wider die Pandemie!
So klingen Cloud Nothings also, wenn Dylan Baldi angeblich glücklicher und zufriedener ist: noch rasanter, rotziger und punkiger als auf dem kurskorrigierenden Vorgänger 'Attack on Memory'. Über den Kalorienverbrauch den der Bandkopf seinen Mannen dabei abverlangt kann nur wild spekuliert werden.
"Die 13 Minuten Perfect Pussy‘s erster Demo vergehen wie ein andauernder Höhepunkt, und wenn das anstehende Album nicht mal doppelt so lange, aber ähnlich beflügelnd daherkommt – immer her damit." hieß es, als sich die Band aus Syracuse quasi aus dem nichts kommend aufgrund einer vielversprechenden ersten Demokassette bis auf Platz 6 der letztjährigen EP-Jahrescharts katapultierte.
Im abschließenden 'Objects in Space' reiht Jordan Dreyer allerlei Gegenstände vor sich auf und spinnt um diese seine Gedanken in kleinen Geschichten. Ganz ähnlich verhält es sich generell mit Rooms of the House, dem dritten Studioalbum von La Dispute, das einen stringenten Spannungsbogen gegen 11 fragmentarisch aneinandergereihte Einzelsongs, und ausladende Epen gegen kohärent feingeschliffene Betrachtungen auf dem Seziertisch tauscht.
Ein Quintett aus Leeds domestiziert den aggreessiven Postpunk von Iceage mit reichlich New Wave-Schmissigkeit gerade rechtzeitig im The Smiths-Jubiläumsjahr, um die Gunst der Stunde zu nützen und im allgemeinen Hype ein ordentliches Debütalbum vorzulegen.
Die aktuell zwingendste Postpunk-Platte Deutschlands ist eigentlich die authentischste Punk-Platte seit langem, dabei meistens ziemlich anti, dunkel und tief verwurzelt in der Tradition großer Vorreiter von Ton Steine Scherben bis zu den jungen Fehlfarben.