Pop
Beach House verteidigen den Platz, den sie sich spätestens mit 'Teen Dream' in den Herzen unzähliger Popfans eingenommen haben mit einem Musterbeispiel in Sachen Stiltreue und Konsensfähigkeit.
Der vielleicht begnadetste Popmusiker Englands der letzten 20 Jahre geht dem Pop immer mehr verloren. Damon Albarns zweite Oper ist trotzdem - oder gerade deswegen - einen Besuch Wert.
Wer Garbage sieben Jahre nach dem letzten Studioalbum noch auf dem Plan gehabt haben sollte, wird sich nach 'Not Your Kind of People' fragen müssen weshalb. Derartig seelenlosen Konservenpoprock mit anbiedernden Elektroflair dürften sich jedenfalls die Wenigsten erhofft haben.
Weil die Uhren in Island im September 2011 einmal richtig gingen und die Insel kollektiv Kopf stand, schicken sich sechs blutjunge Harmoniesüchtige nun an, mit ihrem Debütalbum ein knappes halbes Jahr später auch den Rest der Welt mitzureißen.
Der Moment, da man Norah Jones als kredibiler Musikfan nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand und beim romantischen Candlelightdiner toll finden darf, ist letztendlich gekommen. Produzent Danger Mouse weiß eben, dass man die 33-Jährige nicht nur von ihrer Schokoladenseite ausleuchten sollte.
Vier Jahre und einen Vokalwechsel nach dem durch die Decke gehenden Debütalbum legt Santi White nach. 'Master of My Make Believe' will nicht den Trends vorwegmarschieren wie 'Santogold', sondern funktioniert als Reflektion der aktuellen Musiklandschaft im breiten Sprektrum.
Raus ist Rufus Wainwright höchstens aus dem stickig werdenden Opernpomp, den exzentrischen E-Musik Anleihen. Keine Shakespeare-Sonette mehr, der Gay Messiah hat zurück in den Pop gefunden.
Ist das nun detailfixierte Stagnation oder linientreue Formvollendung? Irgendwo dazwischen bleiben Torche die Antwort schuldig und brettern lieber mit noch mehr Sonnenschein durchs rohe Sludgeland. Wie fröhlich können diese fiesen Riffmeister eigentlich noch rocken?
Die Flaming Lips können und wollen ihre Kolaborationssucht nicht mehr zügeln. Für 'The Flaming Lips and Heady Fwends' rennen ihnen die prominenten Gäste nun sogar förmlich die Tür ein, um bei dem ganzen Irrsinnstanz dabei sein zu dürfen.