Sunrot – Passages
Sunrot bleiben nach dem lange auf sich warten gelassen habenden Zweitwerk The Unfailing Rope betont produktiv und bestätigen wichtiger noch auch die Form des tollen Splits mit Body Void aus dem vergangenen Jahr. Dabei ist der erwartete Sludge Metal auf Passages nur noch die Spitze des Eisbergs.
Weite Strecken der 16 Minuten dieser EP – nämlich die Klammer aus Death Knell und Ra sowie die von Cloud Rat-Soundbastler Brandon Hill entlang einer mystischen, archaischen Mechanik betriebene, hypnotische Trance Sleep als Herzstück – setzen das Gewicht verlagernd auf eine Symbiose aus Drone, Dark Ambient und der daraus resultierenden klaustrophobischen Atmosphäre als grundierenden Brutkasten, womit Passages auch ein fabelhaft in sich geschlossenes Narrativ verliehen wird. Die Basis und Tiefe zeigt sich so vielschichtiger erschlossen.
Das eigentliche Highlight der Platte sind dennoch die (von Evan Kaminsky-co-komponierten,) am angestammten Sunrot-Hoheitsgebiet hochgezogenen Sludge-Monolithen, die in der Symbiose mit der Umgebungsnatur zum Besten gehören, was die Band dergestalt bisher kultiviert hat.
In The First Wound arbeiten ein vom Noise zerfressenes Riff mit einer stoisch-erhabenen Rhythmik im organischen Sound – manisch keifend, brutal heroisch, psychotisch massiv und sehnig – mit Full of Hell-Kotzbrocken Dylan Walker auf der Gästeliste von Christopher Eustaquio, Rob Gonzalez, Alex Dobrowolski, Ross Bradley und Lex Santiago.
Untethered wird dagegen von fast folkloristischen, episch-rostigen Cello-Arrangements von Jack Carino begleitet, um eine mahlende Wucht mit großem Panorama zu kontrastieren und die cinematographischen Ebenen der Band zu intensivieren, während die Produktion gleichzeitig einen naturalistischen Fatalismus zelebriert. Da kann man eigentlich nur kritisieren, dass Passages ein wenig zu kompakt angelegt ist – die hier eingefangene Substanz hätte gerne noch weiter und ausführlicher malträtieren können.
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