Sun Kil Moon – Watermelon Peperomia
Mittlerweile ist klar, dass alle in den vergangenen eineinhalb Jahren veröffentlichten Singles von Sun Kil Moon als Album gesammelt unter dem Banner Quiet Beach House Nights veröffentlicht werden – darunter auch die neue Vorab-Auskoppelung Watermelon Peperomia.
Trotzdem bekommt Watermelon Peperomia der Vollständigkeit halber auch noch seine Einzelbesprechung, obwohl sich über weite Strecken nur über Business as usual berichten lässt: Kozelek zupft seine Gitarre repetitiv zu einer abgekämpften, traurig sinnierenden Melodie und berichtet dazu mit einer etwas weinerlichen Intonation über knapp sieben Minuten, dass er diesmal wenig Worte, aber viele Emotionen habe (was sowohl durch den wenig variablen Vortrag als auch die Länge des Textes konterkariert wird).
Dabei lässt er sich manchmal mehrstimmig unterstützen – und lässt diese Harmonien später, nach knapp der Hälfte der Nummer und einem weichen Wechsel der Griffe, mit leicht übermütiger Lethargie über die skizzierte Modest Mouse-Referenz wabbernd zum psychedelisch oszillierenden Collagen-Chor wachsen. Diese Auflösung ist dann auch der Trumpf von Watermelon Peperomia, der für die bestimmte Aufrundung der abschließenden Bewertung sorgt.
Zwar hätte sich die Reise bis dorthin durchaus kürzen lassen, doch ist dies eigentlich der gravierendste Negativ-Punkt einer an sich schönen, soliden Nummer, die wieder nicht das Niveau der besten jüngeren Nummern erreicht, die nun auf Quiet Beach House Nights gelandet sind, doch die Formkurve von Kozelek stabil hält.
Mal schauen also, was die noch ausstehenden (aber online bereits zu findenden) Stücke True Friends sowie Quiet Beach House Nights können, und wie überzeugend das soweit aus durchaus qualitativ ambivalentem Material zusammengesetzte Gesamtwerk damit im größeren Album-Kontext funktioniert.
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