Sun Kil Moon – Santa Ana
Und noch eine Single vor dem offiziellen Release von Quiet Beach House Nights? Mitnichten! Santa Ana ist (zumindest bis auf weiteres?) ein 20 minütiger neoklassizistische Standalone Jam von Mark Kozelek unter dem Sun Kil Moon-Banner.
Für eine praktisch rein instrumental gehaltene Nummer, in der nur selten lautnalerisches Stimmen aufeinander („dadadadadada„) zuschwingen, kehrt Kozelek zu weichen Nylon-Saiten auf seiner Acoustic Gitarre zurück, um einen anmutigen, mit melancholischer Nachdenklichkeit und würdevoller Haltung gezupften Melodie-Reigen zu kreieren, der in wundervoll klaren Passagen von einem Segment ins nächste gleitet, beschwingt und elegisch Tempo und Auslegung variiert, mal aufgewühlter und mal ruhiger eine fast progressive Segment-Dynamik entwickelt, verträumt und mystisch wehend, detailiert verdichtend und doch reduziert strukturierten Raum schaffend, sachlich präzise und verspielt motiviert.
Assoziativ ungefähr zwischen Yes und Daniel Rossen becirctend, sind dabei nicht alle Nahtstellen und Gang-Wechsel von Santa Ana restlos rund verwoben, manchmal wirkt der Jam eher konstruiert, als einem rein instinktiven Fluß zu folgend, doch vergehen die 20 Minuten Spielzeit in einer soghaften Kurzweiligkeit stimmungsvoll einnehmend und schaffen, Kozeleks Bewusstseins-Strom-Texte pausierend, ein angenehmes (und trotzdem variables, spannend bleibendes) Durchatmen, das (sofern das ohne jedwede Zusatz-Info aus dem Nichts gekommene Santa Ana nicht rückwirkend in einen anderen, übergeordneteren Kontext gesetzt werden sollte) es ganz famos versteht, für sich selbst stehen zu können.
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