Squid Pisser – My Tadpole Legion

by on 14. August 2023 in Album

Squid Pisser – My Tadpole Legion

Gitarrist Tommy Meehan (Deaf Club, Cancer Christ, Sweatband Records, Cartoon Network) und Drummer Seth Carolina (Starcrawler) spielen als Squid Pisser auf My Tadpole Legion ein wunderbar durchgeknalltes The Locust-Tribute-im-Geiste ein.

Für die nötige Würze in dem hyperventilierend aufgedrehten Tumult aus Math- affinen New Wave-Grind mit seiner stark betonten Synth-Patina sorgt dabei eine enorm illustre Szene-Gästeliste, nachdem Liquified Remains Growls und catchy Singalong-Melodien assimiliert hat, um den Ton und die Ästhetik der Platte zu setzen.
Meghan O’Neil (Punch oder Super Unison) verpasst Violence Forever etwa eine Extraportion keifende Hysterie vor dem Thrash, und das Crucifucks-Cover Marching for Trash twistet dann dazu passend mit Arrow Dewilde (Starcrawler) wie Minority als Psychose, während Everlasting Bloat (dank Nicky Calonne alias Nekrogoblikon) eine Death-Spirale samt irre abdrehenden Finale bietet und der Titelsong durch Yako und den in weiterer Folge noch öfter einspringenden John Clardy (Tera Melos) das vielleicht bestmögliche Melt Banana-Methadonprogramm ist.

Zaine Drayton injiziert Both eine Chat Pile‘esk rezitierende Brutalität und Joseph K. Karam überredet Squid Pisser für Vibe Monster zu einer vagen Karambolage aus Noise und leiernd psychedelischem Jam, bevor Fuck Your Preacher mit St. Anthony ein bisschen Patton-DNA im Geschwindigkeitsrausch verarbeitet. Der elektronisch verspielte Dj Embryonic Petit Sac Remix von Lord of the Frog schließt den Kreis dann mit betont zerschossenen Schaltkreise gen Kid 606 und beendet My Tadpole Legion als ebenso kurzweilige wie unberechenbare, eklektische wie eben durch die externen Gäste doch auch individuell geprägte, textlich komplett schwachsinnig und keine Tiefe forcierende Squidcore-Projektionsfläche, deren 19 minütige Snack-Qualität mit einer nostalgischen Note Three One G-Nostalgie mit den frühen Tagen von Daughters oder Arab on Radar absolut Bock und Lust auf mehr macht (und deswegen im Wechselspiel aus Vergangenheitsliebe und Vorschusslorbeeren bei der abschließenden Punktevergabe auch die wohlwollende Aufrundung bekommt).

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