Spotlights – Wake Up
Noch eine Interpretation von Fremdmaterial: Die New Yorker Doomgazer von Spotlights widmen sich nach All I Need von Radiohead und Red House von Shudder to Think nun dem Arcade Fire-Evergreen Wake Up.
Die Intervalle zwischen den Isolations-Cover-Veröffentlichungen der Band werden also kürzer, das Ergebnis im konkreten Fall aber auch weniger bedingungslos begeisternd, als es die beiden Vorgänger-Singles waren.
Was so durchaus überrascht. Immerhin ist das beschwören majestätischer Gesten des Arcade Fire-Originals doch eigentlich wie geschaffen für Spotlights. Und in der Grundausrichtung macht die Interpretation von Wake Up auch wenig falsch, klingt genau genommen sogar wie man es erwarten könnte.
Spotlights nutzen eine latente Schwerfälligkeit und malmende Gitarren (Schlagzeuger Chris Enriquez shreddert hier, Mario Quintero hat die Drums gleich selbst eingespielt), um diese im Wechselspiel mit dem ätherischen Gesang mit stellar-kristallinen Synthies zu kontrastieren.
Ein Problem ergibt dies erst in der fortschreitenden Entwicklung: Durch das ästhetische Gewicht scheint die Nummer nicht und nicht in Gang zu kommen, kann auch keinesfalls in die Ebenen der erhebenden Hymnik emporsteigen, die erahnbar ist.
Dass der befreiende Twist am Ende zudem fehlt, ist ein enervierender Anti-Twist. Weswegen das Gefühl bleibt, dass die Nummer ein um sich selbst drehender Morast bleibt, der potentiell großartige PS nicht mitreißend genug auf den Boden bekommt.
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