Spoon – They Want My Soul

von am 4. August 2014 in Album

Spoon – They Want My Soul

Das achte Studioalbum der Indierock-Formation Spoon rund um Britt Daniel veröffentlicht ein neues Pop-Experiment im Wissen, „dass wir es hier mit Popmusik zu tun haben und dass wir nicht das Rad neu erfinden“. Allerdings mit dem Bestreben sich immer wieder auf unbekanntes Terrain zu begeben, in diesem Fall das erste Mal mit zwei Produzenten Dave Fridman (The Flaming Lips, Mogwai oder MGMT) und Joe Chiccarelli (Jason Mraz, The Strokes) sowie neuem Label (Loma Vista).

Dieser Vorsatz lässt vermuten, dadurch die Qualität in Mitleidenschaft zu ziehen, Hauptsache etwas Neues. Aber ganz im Gegenteil, es gibt immer neue Seiten zu entdecken, die den Spoon-Stil nicht beeinträchtigen, sondern untermalen. Die Band selbst beschreibt ‚They Want My Soul‚ als ihr lautestes und rauestes Werk, was bereits durch den rotzigen Garagerock ‚Rent I Pay‚ als Opener bestätigt wird. Bisher war man solche lauten Töne gleich zu Beginn nicht von den Texanern gewohnt. Schwer fassbare und mysteriöse Texte hingegen schon. Daniel erzählt von Trennungen, New York, starken Einflüssen von außen und zerbröckelnden Beziehungen und das alles fast ohne Kohärenz. Die Sätze ergeben nur Sinn in der Isolation.

Wesentlich mehr Kohärenz weisen die rockigen Momente auf, die sich durch das gesamte Album ziehen, aber allein dabei bleibt es nicht – wer rastet der rostet. Spoon zeigen viele verschiedene Seiten. Neben poppigen Melodien (‚Do You‚), tanzbaren Discobeatrocknummern (‚Outlier‚ und ‚New York Kiss‚), dürfen typische eingängige (Synthie-)Indierock-Songs (‚Let Me Be Mine‚ oder ‚They Want My Soul‘) nicht fehlen. Auch der musikalische Einfluss des Rocksounds der 60’s ist unüberhörbar, schwebt bis auf wenige Ausnahmen (‚Inside Out‚ und ‚New York Kiss‚, die deutlich an den New-Wave-Sound der 80er erinnern) durch das gesamte Album. Spätestens bei einem Coversong aus ebendieser Zeit (‚I Just Don’t Understand‚ von Ann-Margret) ist der Einfluss nicht nur spür- sondern auch greifbar. Genauso unbestreitbar ist ein tanzender (tanzbarer) Sound im Album vorhanden, der wie bei ‚Knock, Knock, Knock‚ abwechslungsreich (laute verzerrte Gittarensounds, Pfiffe und Tempowechsel) in Szene gesetzt und aufgepeppt wird.
Am Ende angekommen, präsentiert sich ‚They Want My Soul‚ als sehr rundes, tanzbares neues Werk von Spoon, das vieles erfüllt, was man erwartet, aber dennoch überrascht. 07[amazon_link id=“B00KXZV8LW“ target=“_blank“ ]Vinyl LP auf Amazon[/amazon_link] | [amazon_link id=“B00KXZV8VM“ target=“_blank“ ]CD auf Amazon[/amazon_link] | [amazon_link id=“B00KWKRUH4″ target=“_blank“ ]MP§ Download auf Amazon[/amazon_link]

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1 Trackback

  • Spoon - Hot Thoughts - HeavyPop.at - […] wie die Flaming Lips oder MGMT abonierte Klangzauberer bereits den eleganten Vorgänger They Want My Soul produktionstechnisch nachjustierte, folgten…

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