Spoon – Everything Hits at Once: The Best of Spoon
Zwölf Klassiker ergeben ein absolut zweckmäßiges Oldschool-Best of, dazu gesellt sich ein zumindest solider neuer Song: Spoon erfüllen sich mit Everything Hits at Once den offenbar schon lange gehegten Traum einer Greatest Hits-Compilation.
Das ersten Dutzend Songs von Everything Hits at Once zu loben, hieße Tauben nach Athen zu tragen: Von I Turn My Camera On über I Summon You und You Got Yr. Cherry Bomb bis The Underdog servieren Spoon eine auf herrlich kompakte, ballastfrei-kurzweilige 43 Minuten zusammengefasste Rundschau über ihre in knapp 16 Jahren 9 reguläre Alben abgeworfen habende Diskografie. Jede einzelne dieser sorgfältig gewählten Nummern ist ein Ohrwurm oder ohnedies zumindest ein kleiner Szene-Hit, zudem am Stück in einen angenehmen Fluss gebracht – und auch eine wunderbare Erinnerung, warum man diese Band lieben muss.
Besitzt man die Studiowerke von Telephono bis zu Hot Thoughts ist Everything Hits at Once damit aber freilich absolut obsolet in der Anschaffung. Es besteht selbst mit Ausnahme der sehr okayen neuen Single No Bullets Spent (ein erst verhallt träumender, dann entspannt-mäandernder Standard mit schmissiger Melodie und schrammeligen Gitarren samt kautzigem Solo, aber ohne Geistesblitz und auf Sicht bestenfalls eher beiläufig) kein wirklich essentieller Grund, sich das Teil ins Regal zu holen.
Insofern muss man schon die (romantisierende) Perspektive von Britt Daniel einnehmen, um die (gerade zu dieser Jahreszeit sehr überraschende) Veröffentlichung der eher immer im Gesamten, denn durch individuelle Highlights aufzeigenden Band richtig einzuschätzen: “The idea of doing a best-of came to us a couple times. I wasn’t sure how I felt about it but at some point I remembered that when I got my first Cure record it was Standing on a Beach. When I got my first New Order record, it was Substance. That was how I met those bands, and I moved backwards from there but I still listen to those comps. I love a greatest hits LP when it’s done well. It can be a thing unto itself.”
Stimmt so. Everything Hits at Once dient zwar höchstens als oberflächlicher Einstieg für Neulinge in das Schaffen der Band, macht seinen Job diesbezüglich aber durchwegs effektiv. Wie viele Schätze das (im Grunde ausfallfreie) Werk von Spoon dahinter noch bereithält ist freilich ein anderes Thema – und die Konsequenz dieser Platte muss für Einsteiger der Weg zum Gesamtwerk sein. Und über Sinn und Unsinn von derartigen Best Of-Compilations gerade in der heutigen Zeit zu diskutieren ist derweil müßig..
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