Speed – Only One Mode
Only One Mode: über zwei Demos und vor allem die aufsehenerregende EP Gang Called Speed hinweg hat das Quintett aus Australien darauf vorbereitet, mit ihrem positiv eingestellten, metallischen Beatdown Hardcore durch die Decke gehen zu können.
Wenn das Debütalbum von Jem Siow (vocals), Aaron Siow (bass), Dennis Vichidvongsa (guitar), Josh Clayton (guitar) und Kane Vardon (drums) nach knapp 24 Minuten kurzerhand den Stecker zieht, ist man keineswegs Zeuge bahnbrechend origineller Genre-Taten geworden und man nimmt als Hörer über diese Grenzen hinausgehend auch nur bedingt etwas mit. Doch in seinem kompakten Rahmen macht Only One Mode dabei auch tatsächlich kaum etwas falsch – und tobt sich mit einer hungrigen Unberechenbarkeit dort aus, wo Trapped Under Ice oder Kublai Khan TX sich im Ansatz auf Turnstile einigen können.
Speed kommen, mit dem, was sie tun, auf den Punkt, sind authentisch und motiviert. Nach dem spirituellen Panflöten-Intro von Real Life Love (dessen Ausläufer uns am unkonventuonelll gehaltenen Ende von The First Test wiederbegegnen) geht die wenig überraschende Formel aus Riffs und Grooves, Gangshouts und Pit-Zündstoff, moshendem Headbangen und thrashigen Heulen gerade am gesamten Stück konsumiert kurzweilig auf – die Sogwirkung von Only One Mode wird mit Fortdauer sogar immer zwingender, wo das Momentum im ständigen Wechselspiel aus Tempi und Dynamiken das Ruder ein ums andere Mal korrigiert.
Dass die Band aus Sidney keine restlos überragenden Szenen erzwingen kann, mischt der Platte zwar (eben auch aufgrund der seit einiger Zeit geschürten Erwartungshaltung) einen latent enttäuschenden Beigeschmack zu, doch wenn Songs wie No Love but for Our Own (mit seinen melodischen Schraffuren), Kill Cap oder der ständig seine Richtung ändernde Wildfang Shut It Down stets neue Akzente in die Manege werfen, passt das in Summe schon so: Leidenschaft, Sound (in Form eines superben Mix und einer tollen Produktion) sowie Attitüde gehen Hand in Hand mit mehr als soliden Songs, die nicht ohne Grund im Vorprogramm von Knocked Loose zu begeistern wussten.
Mag der Hype um die Band auch derzeit überhöht sein, fußt er auf einer gesunden Basis, die jetzt schon verdammt viel Bock macht und dabei den Spielraum für Großes schafft.
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