Smearing – Smearing
Das zeichnet sich Potential ab, wennngleich vorerst noch zu viel Luft nach oben bleibt: Smearing aus Seattle fackeln fünf Songs in sieben Minuten für einen Math-affinen Grindcore aus dem Umfeld von Nurser- und ehemaligen Cult Sickness-Mitgliedern ab.
Das aus Gitarrist Wes Harrison, Bassist Mat Houot, Drummer Nate Pennington und Clint Gee („Throat“) bestehende Quartett positioniert sich ungefähr dort, wo Cult Leader im Cursed-Gedenkmodus eine Nails-Abrissbirne lenken könnten: massiv und wuchtig, stiernackig muskulös und bärbeissend brüllend, mit heavy zum Sludge eilenden Gitarren kloppend.
The Hill flirtet dabei mit Gangshouts und Isolation Fetish galoppiert weiter in den metallischen Hardcore, derweil Ethical Non-Morality den Sound mit keifenden Facetten schneidet und Brighter Future (ausnahmsweise beinahe die Zweiminutenmarke knackend) doomiger abschweift. Kompositorisch gelingt der wirklich packende Kniff allerdings noch nicht.
Und dass das Schlagzeug zu wenig präzise im Mix die vorhandene Wucht nicht gebürend brutal entfalten kann und hinter den Vocals und Gitarren etwas verkümmert, ist ebenso schade. Auch deswegen kann Smearing mit seinem motivierten Veteranen-Flair nicht den Bonus eines Debüts mit in die Bewertung nehmen. Denn auch wenn die EP sehr kompetent in ihrem Handeln ist (und vor allem in Aussicht stellt, wie gut das alles schon jetzt live knallen und planieren dürfte), fehlt eine eigene Handschrift doch noch nahezu vollends.
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