Slipknot – The Chapeltown Rag
Obwohl die zwei Songs letztlich doch in unterschiedlichen Ligen spiele, wäre es wohl schade, wenn Slipknot The Chapeltown Rag ebenso verschwenden würden, wie sie es mit All Out Life in Hinblick auf We Are Not Your Kind taten.
Die knapp fünf Minuten dieser nicht nur überraschend erscheinenden, sondern auch überraschend gewählten Single versprechen schließlich, in einem Album-Kontext besser zu funktionieren, als auf sich alleine gestellt – dafür spricht alleine schon der knapp einminütige, den restlichen Verlauf quasi ignorierende Appendix von The Chapeltown Rag, der die Dinge mit viel Gewicht verlangsamt.
Was wie die DJ-Abfahrt in Eyeless beginnt, ist von der Attitüde jedenfalls ungefähr dort, wo Gray Chapter auch am Schatten von Iowa scheiterte, auch wenn die Substanz da nicht restlos mithalten kann: Mit heftiger Percussion samt Blastbeats (überhaupt: was für eine starke Arbeit von Weinberg!), zwingenden Grooves und heavy vom Death inspirierten Gitarren ist es eigentlich nur der uninspiriert auf Massentauglichkeit getrimmten Chorus, der die Wahl der Nummer als Single halbwegs rechtfertigt, dabei aber mehr noch seine schwachen Lyrics ebenso in die Auslage stellt, wie die Stimme von Corey Taylor, die ihre besten Tage einfach auch schon hinter sich hat: Ohne diese Schwachstelle von einem Refrain wäre die Nummer um mindestens eine Klasse besser.solute
Das sonstige Chaos aus wütenden Ideen macht als aggressiver Clusterfuck samt roherer Produktion nämlich flott den Dampf ablassenden Spaß, wird live richtig zünden, wächst jedoch bereits jetzt, ohne eine tatsächliche Suchtwirkung zu erzeugen. Das hat Energie, Hunger und Spielwitz – ist kompositorisch auf dem Niveau einer sehr soliden B-Seite der Heydays. Der Aufschwung, der rund um We Are Not Your Kind stattgefunden hat, scheint jedenfalls anzuhalten, die Vorfreude auf Studioalbum Nummer 7 ist hiernach durchaus provoziert.
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