Skeleton – Skeleton
Nicht der eigenständigste Name, um sich von all den anderen Bands da draußen zu distanzieren, die sich evenfalls Skeleton nennen. Für diese Positionierung sorgt dann aber ja auch die Musik ihres Debütalbums.
Dabei ist der Sound der Band so eklektisch wie möglich veranlagt, wurzelt mit dem modernen Blick auf die 80er dort, wo Hardcore Punkrock und Proto-Metal zum Thrash wollen, nimmt dabei ein Spektrum mit, das bei Anhängern von Power Trip und Slayer bis Motörhead, Bathory und Kvelertak für kratzende Kehlen und schwitzende Fäuste im Pit sorgen sollte.
Es kann insofern durchaus als Statement verstanden werden, dass die Texaner also nicht nur ihr Debüt selbstbetitelt belassen, sondern auch gleich mit einem Song namens Skeleton in die Party starten. Der nimmt den Spagat zwischen ballerndem Blast-Tempo und breitbeinigen Midtempo Riffs, tackert dann zum D-Beat dazu mit morastartig röchelnde Growlen, bevor die Platte den Fokus der Palette immer wieder verschiebt, kurzweilig bleibt – über die verdammt kompakte Spielzeit von gerade einmal 28 Minuten kaum Längen zulässt.
Das schmissige Mark of Death galoppiert so etwa thrashiger als infektiöser Black‘n Roll mit Crust-Kante, T.O.A.D. poltert mit mehr klassischen Heavy Metal in der Melodie aufmachend, drosselt Geschwindigkeit und Dynamik aber auch bewusst, wie auch die stur stampfende Kaskadenwalze Ring of Fire – schade nur, dass die solierend ausbrechende Phrasierung der Gitarre bloß eine Finte sind, weil alles auf einer relativ geradlinigen Spur bleiben muß.
Zwar atmet gerade At War als Herzstück danach erst betont atmosphärisch durch, der Tritt aufs Gaspedal zur Mitte wirkt dadurch aber nur umso enthusiastischer. Taste of Blood knattert von der Tarantel gestochen zu einem manisch hämmernden Finale und Victory versucht jedem Vorwurf der plumpen Banalität im Wechselspiel der Härtegrade davonzulaufen.
Besser ist trotzdem A Far Away Land als Heavy Metal mit grindiger Adrenalinspritze, auch wenn sich Skeleton zu diesem späten Zeitpunkt (nicht alleine wegen der allzu plakativen Schlagzeugarbeit) bereits ein bisschen ermüdend ausgelaufen hat – da kann selbst das abschließende Duo aus Turned to Stone und Catacombs mit seinen epischer in Blackened-Gefilden köchelnden Breiten etwas ändern..
Skeleton bleiben in Summe nämlich stets (zu) simpel gestrickt, schnell erfassbar, spielen von Anfang an mit offenen Karten. Das ist Trumpfass und Achillesferse gleichermaßen, wenn die Band ihr Ding nur ihrer selbst Willen durchzieht – was Spaß macht, aber abseits des demonstrativen Druck-Abbaues gar nicht erst einen überhöhten Tiefgang erzwingen will. Für einen knackigen Endorphinschub – und um sich noch vor den meisten Namensvettern für mehr zu empfehlen – ist das mit der Power des Momentums allerdings genau richtig.
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