Seahaven – Halo Sessions
Wie so viele Bands probierten auch Seahaven in Pandemiezeiten das Konzept der Streaming-Konzerte aus. Den audio/visuelle Mitschnitt der entsprechenden Halo Sessions gibt es nun zumindest auch auf einschlägigen Portalen.
„We’ve never sat in a room and really played an album in sequence, and this felt like the record to do that with. These songs are very fulfilling to play in a live capacity and this was the closest we could come during Covid times. This is something for the fans until we can ultimately perform these songs on a proper platform.“ lässt Kyle Soto über die Plattenfirma ausrichten und die Halo Sessions über Portale wie YouTube oder Spotify zum Stream bereitstellen.
Dabei würde man sich die (nahe am Original gespielte, aber doch hier und da merklich modifizierte) Live-Darbietung doch gerne in das Regal neben das reguläre Halo of Hurt aus dem Vorjahr zu stellen.
Was die Sessions nämlich auf jeden Fall etwas besser als noch in der Vorlage machen, ist die gesangliche Balance von Soto, die hier nun die Emotionen nicht mehr so sehr ins weinerliche kippen lässt. Auch sind die Spannungen atmosphärischer angezogen, was etwa die Entladung in Void ungeschliffener erscheinen oder die Dynamik (nicht nur) in Moon schlagzeugtechnisch aufgeregt zappeln lässt.
Dandelion lehnt sich minimal weiter in seine verträumte, ruhige Atmosphäre und nimmt damit mehr Raum ein, auch die nachfolgenden Songs gehen diesen Weg. Im postrockigen I Don’t Belong Here kommen dafür die ätherischen „Uhuuuu“-Backingchöre um das gewisse Quäntchen dünner daher, der „consequence is overdue“-Part im zarten Harbor auch weniger anmutig – wobei der befreiende Abgang dafpe nicht so extatisch passiert, wie erwartet. Living Hell lässt die kantige Zackigkeit ein Stück weit hinter sich und das wunderbare Eraser beendet das doch unspektakuläre Schlussdrittel, indem es ebenso unterstreicht, dass die Kategorisierung von Halo of Hurt als reiner Alternative Rock weiterhin zu kurz greift, gleichzeitig aber auch den Halo Sessions (ohne gravierende Änderungen im Songmaterial) immer noch das gewisse Etwas zur Befriedigung fehlt.
Kommentieren