Ryan Adams – Sympathy for the Devil / South of Heaven
Ave Satani: Ryan Adams macht seine aus den Solokonzert-Archiven gezogene Single-Serie anhand von Sympathy for the Devil und South of Heaven endlich mal durch eine unkonventionelle Ausgangsmaterial-Wahl interessanter.
Dass sowohl der Rolling Stones-Evergreen als auch der Slayer-Klassiker hinsichtlich des Interpretations-Ergebnises mehr oder minder exakt entlang der Erwartungshaltung ausgefallen sind, liegt freilich zwangsläufig in der Natur der Sache bei dieser Cover-Stafette und soll den beiden am 24. März 2023 in der McDougall United Church von Edmonton aufgenommenen Songs nicht vorgeworfen werden.
Mehr als alles andere sind die zwei Stücke hier nun eine Übung in Sachen Reduktion und Sparsamkeit. Sympathy for the Devil lässt allen rhythmischen Antrieb und feierlichen Überschwang der Stones weg, begnügt sich über weite Strecken mit einer Acoustic Gitarre, zu viel Hall auf der Stimme und (kurz vor Ende, nach einem kurzen Amüsement im Publikum samt Applaus) einer Mundharmonika als Akzent. Melancholisch und sehnsüchtig hat die Version von Ryan eine unaufgeregt dahinplätschernde Geduld und Ausdauer und gefällt als Business as Usual.
Auch von der Slayer‘schen Heaviness ist freilich nichts mehr üben, wenn Adams gen South of Heaven blickt, pendelnd skandierend die Phrasierung eigenwillig auslegt und die Hook der Nummer so auf sinistre Weise verdächtig hervorhebt.
Auf puristische Weise ist das durchaus interessant und gelungen und den sonst gerne sehr risikoscheuen Auswahlprozess der Serie ignorierend. Nächste Woche wäre Monkey Gone to Heaven mit Severance dann eine nette Sache!
Kommentieren