Ryan Adams – Severance / Monkey Gone to Heaven
Wie es nach Sympathy for the Devil und South of Heaven zu erwarten war, pickt sich Ryan Adams als nächstes das Doppel aus Severance und Monkey Gone to Heaven aus der Aufzeichnung seiner 2023er-Show in Edmonton.
Das Dead Can Dance-Cover Severance erweist sich als Folk mit latenter Prärie-Weite so entschleunigt, traurig und abgekämpft, wo aller Hoffnungsschimmer von bekümmertem Schwermut zugedeckt wird, als besonders schöne Interpretation: der Akustikgitarre die Rolle der gotischen Synth-Flächen zu überlassen, erzeugt eine weltlichere Atmosphäre, als sie die retrofuturistische Aura des Originals trägt, und die Schwere verlagert sich dadurch gelungen.
Gewöhnungsbedürftiger dagegen Ryans Adaption des Pixies-Klassikers Monkey Gone to Heaven, die ihr Strophe erst bedeutungsschwer melancholisch rezitiert und später flüssiger intoniert, vor allem aber den Refrain aus seiner gewohnten Schmissigkeit zum gehauchten Vibrato-Pathos mit in die Länge gezogenen Vokalen nölend entrückt.
Dass Adams einen eigenen Singer-Songwriter-Ansatz für das Cover zu finden versucht, anstatt den ikonischen Indie-Song einfach zu imitieren, ist löblich und funktioniert nach dem dritten Durchgang auch durchaus – es wirkt allerdings dennoch auch etwas bemüht leiernd und stinkt so vor allem noch deutlicher gegen die Pixies-Darbietung ab. Dennoch: so macht die wöchentliche Cover-Serie Spaß!
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