Ryan Adams – Runaway Train / When Doves Cry
Weiter geht’s mit Ryan Adams quantitativ ambitionierter, allwöchentlicher Cover-Single-Serie aus den unerschöpflichen Archive. Diesmal sind die Klassiker Runaway Train und When Doves Cry als Solo-Darbietungen dran.
Beide Songs stammen, wie schon Achin‘ to Be und Black Sheets of Rain in der vergangenen Woche, vom Auftritt in Minneapolis vor zwei Jahren, und beide Nummern beschränken sich deswegen inszenatorisch natürlich abermals auf Adams‘ Stimme und eine Acoustic-Gitarre samt sparsam eingefangener Publikums-Stimmung.
Das Soul Asylum-Original wird dabei von Ryan abgebremst und die Melodie weiter in einer in sich gehenden Intimität gespielt, ersetzt die Aufbruchstimmung der Nummer durch eine nostalgisch sinnierende Traurigkeit, die weniger bittersüß nach vorne, als schweren Herzens zurück blickt. Eine subtile Variation, die Runaway Train aber hervorragend steht.
Ähnlich verhält es sich mit dem Prince-Hit, das eine Art Dylan-Behandlung samt später hinzukommender Mundharmonika-Begleitung erfährt, mit viel Durchhaltevermögen jenseits aufgeweckter Rhythmik und jedweder 80er-Ästhetik nahe in einer zeitlosen Abgeklärtheit höchstens vage an Pattie Smith vorbeischippert.
Sowohl Runaway Train als auch When Doves Cry reklamieren dabei in diesen Versionen eine angenehm zurückhaltende Existenzberechtigung, sind stimmungs- und gefühlvoll angelegt – aber im Zweifel wohl eher für den loyalen Kern von Adams Fanbase essentiell.
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