Ryan Adams – I Wanna Dance With Somebody / Here Comes Your Man
„Here comes your man. He wants to Dance with somebody.“ Während Ryan Adams aktuell für spannend ausgewählten Nachschub auf seiner Cover-Palette sorgt, gibt es vorerst eine etwas konservativer ausgewählte Archiv-Sichtungen.
Die Stücke von Whitney Houston beziehungsweise (diese Woche nochmals) den Pixies ergeben thematisch allerdings ein durchaus stimmiges Duo – stilistisch sind sie (das muss man in der neunten Woche der laufenden Release-Serie ja eigentlich eh nicht mehr explizit erwähnen) freilich sowieso auf einer Linie.
I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me) belässt dabei mehr Publikums-Geräusche als die Vorgänger-Singles im Mix, während Adams den Song nach dem üblichen Muster in trauriger Sehnsucht entschleunigt, gegen Ende eine Mundharmonika als dekorierende Facette dazuholend, spielt. Abseits dieser Adaption bleibt Ryan aber nahe am Ursprung des 80er-Evergreens, verneigt sich quasi den eigenen Möglichkeiten nach vor dem Original, und behält insofern auch den ursprünglichen Text („I need a man who’ll take the chance/ On a love that burns hot enough to last“) bei – womit Here Comes Your Man zumindest auf den offenkundigen Blick (und ohne den Doolittle-Songs auf eine andere Bedeutungsebene zu heben, der Black Francis mit seiner „Nonsens“-Erklärung eigentlich ohnedies jeden Riegel vorgeschoben hat) gewissermaßen wie die Erfüllung dieses Wunsches auftritt.
Allerdings verliert die Komposition als schleichende Singer-Songwriter-Schrammelei an nur einer Gitarre die Leichtigkeit ihrer surfenden Dynamik. Das hier kaum bemerkbare Publikum übernimmt zudem nicht den eigentlich so aufgelegten Echo-Part von Kim Deal. Statt euphorisierende Gänsehaut zu erzeugen, wirkt Here Comes Your Man deswegen eher wie eine latent langweilende Fingerübung.
Im Kontext des großen Ganzen geht das jedoch durchaus klar und begleitet nicht unangenehm, bis in den kommenden Woche wohl noch mehr Vertreter aus Saskatoon folgen werden.
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