Ryan Adams – Cinnamon Girl / Powderfinger
Teil 5 der Solo-Single-Cover-Live-Serie von Ryan Adams: Auf das Alice in Chains-Doppel in der vergangenen Woche folgt nun mit Cinnamon Girl und Powderfinger ein Duo aus der Feder von Neil Young.
Obwohl man bei Cinnamon Girl natürlich in erster Linie an die Konstellation mit Crazy Horse denken muss, bleibt Adams mit seiner Interpretation verdammt nahe an der Version, die der gebürtige Kanadier Young ohne Band im Rücken zu spielen pflegt. Insofern hält der 2023 in Calgary aufgenommene Live-Mitschnitt des (erstmals 1969 auf Everybody Knows This Is Nowhere veröffentlichten) Songs hier nun im Solo-Gewand praktisch keinerlei Überraschungen parat, bietet melodisch nur minimal veränderte Perspektiven und insgesamt überschaubar inspirierte Ansätze. Sofern man Adams‘ (klanglich ohne erstickenden Reverb-Overkill sehr okay in Szene gesetzte) Stimme jedoch (weiterhin) mag, sein melancholisches Spiel und einen generell unspektakulären, stimmungsvollen Zugang zu schätzen weiß, heißt man das Archiv-Fundstück dennoch wohlwollend in der digitalen Sammlung willkommen.
Und wo Powderfinger im Original eigentlich den Einstieg in die elektronische Seite von Rust Never Sleeps darstellt, fügt sich das Acoustic-Cover dann ebenso spartanisch gehalten nahtlos an Cinnamon Girl, ist gefühlvoll und kompetent – aber dann selbst in Relation eben streng genommen einfach nicht spannend oder interessant, ja, bei aller Liebe schlichtweg redundant.
Mit Fanbrille nimmt man diesen Young-Schwerpunkt zwar dennoch genügsam mit und reiht ihn als weniger essentielle Ausgabe der Serie ein – dennoch ist diese Woche eine enttäuschende im voranschreitenden Reigen.
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