Ryan Adams – Black Diamond / Firehouse
„I’ll always be KISS Army. I’ll always be looking for that lost black diamond somewhere out in the rain on Canal under harsh forever stars and a tomorrow that would bend the light just enough so I could find my footing, out here in the desolate late dreams of America.“
Aus seiner Liebe zu Kiss hat Ryan Adams nie ein Geheimnis gemacht. Für for zehnte Tranche seiner Solo-Cover-Reihe deklariert sie der 49 jährige allerdings nochmal besonders ausführlich: „KISS were an “always” and an “absolutely yes” for my brother and me, growing up in the pulpy heart of the late 1970’s. It was never a question of what Halloween costume we would wear each year, merely how far would we go with being Gene and Paul.“
Dass Adams bei seinem aktuellen allwöchentlichen Single-Serie irgendwann einmal bei seiner Herzensband ankommen würde, sollte also niemanden wirklich überraschen – wahrscheinlicher ist, dass uns in den kommenden Monaten noch mehr Songs aus der geschminkten Schmiede erwarten dürften.
Den Anfang machen jedenfalls zwei Interpretationen von Songs des legendären 1974er Kiss-Debüts, die am 28. März 2023 im Barrymore Theatre von Madison aufgenommen wurden: ohne Spektakel, gewohnt spartanisch.
Black Diamond überzeugt dabei als flinkes Gezupfe und wehmütiges Anheulen des Mondes auf einer einsamer Americana-Prärie, während Firehouse ästhetisch deckungsgleich an sich eine interessante Variation darstellt (indem Adams den Refrain eingangs bluesig langgezogen in den Äther ruft, um mit der nächsten Zeile quasi ein kompakt croonende Antwort darauf zu intonieren), sich aber mäandernd zieht und gefühlt nicht zum Punkt findet. Kiss ohne Rock’n’Roll hat eben nur einen überschaubaren Reiz – der ulkige, fast Muppet-artige Slapstick-Einwurf von Adams am Ende gehört allerdings zu den absurdest aufzeigenden Szenen einer ansonsten so ernsten Diskografie.
Kommentieren